Kirchengemeinde Issigheim feiert Einführung ihres Pfarrers Stefan Axmann Kreativ und experimentierfreudig

Neuer Anfang: Pfarrer Axmann, von seiner Familie und vom Kirchenvorstand in Issigheim umgeben, wurde von Dekan Dr. Martin Lückhoff (ganz links) in sein Amt eingeführt. Bild: ULRIKE PONGRATZ

Bruchköbel – Neu ist er im Kirchenkreis Hanau nicht und auch kein Unbekannter. Nach zwölf Jahren als „Pfarrer im Lamboy“ ist Stefan Axmann von der Stadtkirchengemeinde Hanau nach Bruchköbel zur Kirchengemeinde Issigheim gewechselt. Dort wurde er in einem „Einlassungsgottesdienst“ eingeführt.

„Wir lassen uns auf Pfarrer Axmann ein und er sich auf unsere Gemeinde, die von sich sagt, sie sei eine besondere. Und auch Pfarrer Axmann eilt der Ruf voraus, besonders zu sein“, leitete Kirchenvorsteher Dr. Matthias Herget den Gottesdienst ein, der am Sonntagnachmittag in Oberissigheim gefeiert wurde. Zur Einführung des neuen Pfarrers war die Kirche nahezu bis auf den letzten Platz besetzt, – auf der Empore konnte man noch den einen oder anderen Sitzplatz finden. Chor und Bläserensemble gaben der Feier einen fröhlichen musikalischen Rahmen.

Dekan Dr. Martin Lückhoff, der die Ernennungsurkunde im Wortlaut vortrug, konnte sich über einen „guten harmonischen Start“ in der Kirchengemeinde freuen. In seiner kurzen Ansprache sagte er, wer auf Facebook unterwegs sei, der komme um Stefan Axmann nicht herum. Hier zeige er sich, präsentiere sich und bringe dabei Humor mit. Dabei könne er auch über sich selbst lachen. „Stefan Axmann ist anders.“

Zwei Dinge hob Lückhoff hervor, die den Pfarrer an seiner letzten Stelle in Hanau besonders auszeichneten. „Er liebt Gottesdienste in unterschiedlichen Formen – das passt gut in diese Gemeinde.“ Und Pfarrer Axmann gehe dorthin, wo Kirche oft nicht zu finden sei. „Freuen sie sich auf einen kreativen, unkomplizierten und experimentierfreudigen Pfarrer“, sagte Lückhoff. Stefan Axmann könne Veränderungen annehmen und gestalten, er sei offen und vielfältig engagiert und gerne mit Menschen unterwegs. Für ein gutes und segensreiches Miteinander seien zwei Seiten erforderlich, eine engagierte Gemeinde und ein Pfarrer, der erkenne, was eine Gemeinde brauche. Der Dekan dankte dem Kirchenvorstand, der während der einjährigen Vakanzzeit die Herausforderungen des Alltags bewältigt habe. Er dankte den Pfarrerinnen und Pfarrern, Lektoren und Prädikanten und allen, die im Stillen gewirkt haben.

Unter dem Thema „Dankbarkeit“ und „Danke sagen“ stand die erste Predigt des neuen Pfarrers. Danke zu sagen sei nicht selbstverständlich, führte Axmann aus, das habe bereits Jesus erfahren müssen. Dennoch sei Dankbarkeit das „Schmieröl“ im Zusammenleben, werde aber allzu oft und seit je her vergessen. „Warum sollte es uns anders gehen als Jesus?“, fragte Axmann in der teilweise humorvoll gehaltenen Predigt. Dennoch sei Dankbarkeit eine Haltung, die man lernen könne. Der Appell, den Fokus im Leben stärker auf das Positive zu richten, dankbar zu sein und öfter mal Danke zu sagen, wurde in Issigheim mit großem Applaus aufgenommen.

Im Gemeindehaus, bei Kaffee und Kuchen eröffnete Bürgermeisterin Sylvia Braun die Reihe der Begrüßungsreden. Sie bot Pfarrer Axmann ihre Unterstützung an.

Zwei Kirchengemeinden, in liebevoller Konkurrenz im Glauben vereint, zwei Kirchen, zwei Gemeindehäuser, ein evangelischer Kindergarten, und eine Schule – das seien viele Zuständigkeiten, man erwarte viel von einem Pfarrer in den Stadtteilen. Issigheim sei eine sehr rührige Gemeinde mit einer aktiven Jugendarbeit, mit einer „Essensbank“ und einem engagierten Kirchenvorstand.

Von Ulrike Pongratz