Verabschiedung von Pfarrer Mankel

Pfarrer Mankel und Dekan Lückhoff vor dem Fest im Gemeindehaus. Foto: privat

Wer aufbricht, der kann hoffen Jakobusgemeinde Bruchköbel verabschiedet Pfarrer Jürgen Mankel – Segnung durch Dekan Dr. Martin Lückhoff Sehr dicht besetzt waren die Bänke im Kirchenschiff und oben auf der Empore, als Jürgen Mankel das letzte Mal als Pfarrer zum Sonntagsgottesdienst in die Jakobuskirche einzog.

Angeführt vom Chor Happy Voices folgten Jürgen Mankel – wie angekündigt symbolisch halb in Schwarz und Weiß ge-kleidet - und Dekan Dr. Mar-tin Lückhoff sowie Mitglie-der des Kirchenvorstands. 28 Jahre habe er hier gepre-digt, so Pfarrer Mankel, „und was ich zu sagen hatte, habe ich gesagt.“ Für seine letzten Worte als Gemeindepfarrer in der Jakobuskirche hatte er vier Schriftlesungen gewählt, die ‚unser Leben‘ begleite-ten, wie Mankel erläuterte. An seine aktuelle persönliche Situation knüpfte Jürgen Mankel offensichtlich an, als er über die vielfältigen Übergangssituationen sprach, die unterschiedliche, manchmal gegensätzliche Gefühle hervorriefen. Ab-schied nehmen gehöre dazu und Frieden zu schließen, um befreit den neuen Schritt zu-gehen. Wo auch immer man dies erlebe, man möge es ge-tragen vom Glauben und im Vertrauen auf Gott erleben, so Mankel in seiner Predigt, die er mit seinem ‚Lieblings-schlager „Vertraut den neuen Wegen“ ausklingen ließ. Für viele Familien sei Jürgen Mankel in fast drei Jahrzehn-ten ein Wegbegleiter gewe-sen, leitete Dekan Lückhoff die offizielle Verabschiedung und Segnung ein, ein ‚Familiengeistlicher‘, der ge-tauft, konfirmiert, getraut und auch beerdigt habe. Nüchtern, pragmatisch, ver-lässlich habe er die Menschen im Aufbruch und bei Veränderung begleitet. Pfar-rer Jürgen Mankel sei le-bensweltlich orientiert, er habe viele Innovationen ins Leben gerufen, die über Bruchköbel hinaus Spuren im Kirchenkreis hinterlassen werden, so Lückhoff. Dazu zählten die 14tägige Kinder-kirche, oder die Konfi-Helfer, die Pfarrer Mankel als Erster eingeführt habe, wie auch ‚Licht und Segen auf dem Weg des Ab-schieds‘, die besonderen Gottesdienste für trauerende Menschen. Zudem sei Pfarrer Jürgen Mankel ein Grenzgänger, jemand, der auch mit Lust provozieren könne. Sein Interesse gelte Orten und Menschen am Rande der Kirche. Jenseits der Theorie stelle sich Pfarrer Mankel immer wieder praktisch die Frage, wie kann etwas gelingen, wie probie-ren wir es aus, aber auch, sollen wir es lassen. Das Wirken als Pfarrer sei nicht möglich ohne viele Men-schen, die ihn unterstützten, erinnerte Dekan Lückhoff, dessen Dank an Ehefrau Re-gina und die inzwischen er-wachsenen Kinder Lena und Max ging, an Pfarrer Martin Abraham und den Kirchen-vorstand und an alle gesell-schaftlichen Gruppen, die Kirche unterstützen würden und nicht zuletzt an Bürger-meister Günter Maibach, als ersten Bürger der Stadt Bruchköbel. Nach der Segnung durch Dekan Martin Lückhoff würdigte Bürgermeister Maibach als erster Redner Jürgen Mankel für sein gro-ßes Engagement als Pfarrer gewürdigt, der über die Ge-meinde hinaus persönlichen Respekt, große Achtung und Wertschätzung erworben hätte. Mit „Freude und Wehmut“ überreichte Mai-bach einen Geschenkkorb als Andenken. Mit den besten Segenswünschen der katholi-schen Pfarrer und Dank für die gute und langjährige Zu-sammenarbeit überbrachte H.-Michael Roth Grußworte und Geschenk. Das letzte Wort der Würdigung und des Dankes hatte Kirchenvorsteher Thomas Kaschubowski. Jürgen Mankel sei in vielem ein unkonventioneller Pfarrer gewesen, so der Kirchenvor-stand, der beispielsweise mit seinen gereimten Predigten viele zum Lachen und einige zur Empörung gebracht hät-te. An 28 Jahre - mit Höhen und Tiefen, Krisen und freu-digen Ereignissen – solle ein Album mit Fotos und origi-nalen Dokumenten erinnern. „Am Montag steht der Um-zugswagen vor der Türe“, sagte Regina Mankel, die sich für den Gruß aus dem Garten bedankte. Familie Mankel wurde nicht nur offi-ziell mit besten Segenswün-schen nach Hamburg verab-schiedet, nach dem Gottes-dienst standen alle Besucher Schlange, um sich mit per-sönlichen Worten zu verab-schieden. Familie Mankel wird in Bruchköbel weiterhin als Gast willkommen sein.

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