Phantoms Erbstadt meistern Herausforderungen und weiten Spielbetrieb aus Ligaalltag bleibt noch ein Traum

Ball treffen, Schläger wegwerfen, losrennen: Pascal Baumann im Heimspiel gegen die Pilots Rhein-Main aus Offenbach. Das erste Freundschaftsspiel der Erbstädter in dieser Saison ging knapp verloren. Bild: PM

Nidderau – Vor einem Jahr haben die Phantoms Erbstadt ihr erstes Baseball-Freundschaftsspiel nach ihrer Gründung absolviert und dafür gesorgt, dass erstmals seit sieben Jahren im Main-Kinzig-Kreis wieder Baseball gespielt wird. Seitdem hat sich die Abteilung kontinuierlich weiterentwickelt, sodass man sogar schon ganz leicht von einer Liga-Teilnahme in ferner Zukunft träumt.

„Seit vergangenem Jahr hat sich alles sehr positiv entwickelt. Wir sind an allen Baustellen am Feilen, dass alles professioneller wird“, sagt Dennis Burneleit. Der 37-Jährige ist Gründer, Headcoach und natürlich auch Spieler der Phantoms, die an die SKG Erbstadt angeschlossen sind. Erfreulich vor allem: Die Spieler sind am Ball geblieben, 22 Mitglieder hat die Abteilung heute, ein bescheidener Zuwachs. „Wir hatten im Winter zwei Abgänge, aber dafür vier Neuzugänge“, freut sich Burneleit daher. 18 Spieler sind aktiv dabei, der Rest kümmert sich unter anderem um die Organisation rund um die Spiele. Da sich beim Baseball je neun Spieler einer angreifenden und einer verteidigenden Mannschaft gegenüberstehen, haben die Phantoms personell keinerlei Sorgen.

Und auch der Spielbetrieb wird weiter ausgeweitet. Wurden im vergangenen Jahr drei Freundschaftsspiele bestritten, sind es nun schon fünf. In einer Dreierrunde spielen die Teams jeweils zweimal gegeneinander. „Das ist so eine kleine Derby-Runde, die weiter ausgeweitet werden soll“, sagt Burneleit. Das erste Spiel gegen die Pilots Rhein-Main ging knapp mit 13:16 verloren, am Sonntag sind die Dürkheim Barrels zu Gast.

Die Ergebnisse sind jedoch zweitrangig, der Spaß steht klar im Vordergrund. Mitmachen kann bei den Phantoms jeder, der Lust auf den amerikanischen Sport hat. Der jüngste Spieler ist 15 Jahre alt, das älteste Mitglied, das aber nicht mehr selbst auf dem Platz steht, über 60.

Auch wenn Burneleit davon träumt, „eines Tages vielleicht“ in einer organisierten Liga anzutreten, ist der Weg noch sehr, sehr weit. Denn der Baseball ist als absolute Randsportart in Deutschland kaum verbreitet.

Bei den Phantoms herrschen keine idealen Baseball-Bedingungen. So wird auf dem Fußballplatz der SKG gespielt, der mit seinen Maßen von rund 100 mal 60 Metern weit entfernt von der Idealgröße eines Baseball-Feldes ist (100 mal 100 Meter).

In der Hobby-Liga spielt das jedoch keine Rolle. Da bedient man sich einfach etwas anderer Regeln, zum Beispiel was die Bälle angeht, die auf der kurzen Seite des Felds ins Aus geschlagen werden. Die werden nicht als Home-Run, sondern als „Dead Ball“, also nicht mehr spielfähiger Ball, gewertet.

Nicht nur in Sachen Feldgröße ist man daher variabel. So läuft ein Baseball-Spiel regulär über neun Innings – in einem Inning ist jede der beiden Mannschaften einmal Schlagmannschaft und einmal Feldmannschaft – die Phantoms und ihre Gegner spielen nur über sieben. Außerdem kann eine Mannschaft in einem Inning maximal fünf Punkte erzielen. „Damit man nicht einen Totalausfall bei einer Mannschaft hat, und es zum Beispiel 30:0 steht. Das hilft auch der Spannung“, erklärt Burneleit. Da im Baseball eine Entscheidung fallen muss, es also kein Remis und auch keine Zeitvorgabe gibt, kann ein Spiel auch mehrfach in die Verlängerung gehen.

Ein Match kann so problemlos rund drei bis vier Stunden dauern. Zum Glück werden Burger angeboten ...

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Von Michael Bellack