Lindenstraße trifft Märchenwelt

Lassen sich von „Mutter Beimer“ Marie Luise Marjan bei der Eröffnung der Brüder Grimm Festspiele in Hanau Märchen erzählen: Jo Bolling (links) und Erkan Gündüz. Foto: metropress

TV-Stars bei der Eröffnung der Brüder Grimm Festspiele in Hanau Hanau. Ungewohnt märchenhaftes Ambiente für die Stars der Kultserie

Lindenstraße: Marie-Luise Marjan („Mutter Beimer“), Jo Bolling („Taxifahrer Andy Zenker“) und Erkan Gündüz („Murat Dağdelen“)

genossen die Eröffnung der 35. Brüder Grimm Festspiele in Hanau.

Mit mehr als 1000 Premierengästen, darunter vielen Prominenten, erlebten sie die Uraufführung des Musicals „Jacob und Wilhelm –

Weltenwandler“.

Den ersten donnernden Applaus gab es an diesem Abend aber nicht für die Brüder Grimm, sondern für Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky,

als dieser mit Blick auf die TV-Stars forderte, die „Lindenstraße“ nicht wie geplant abzusetzen, sondern als Kultserie zu erhalten. Da strahlte vor

allem Marie-Luise Marjan, die seit vergangenem Jahr auch „Märchenbotschafterin der Brüder Grimm Stadt Hanau“ ist. Sie hatte die Gäste des

Premierenempfangs gemeinsam mit Intendant Frank-Lorenz Engel begrüßt.

Marjan, die sich seit langem ehrenamtlich in verschiedenen Kinderhilfsprojekten wie zum Beispiel Unicef, engagiert, betonte, wie wichtig

Märchen für Kinder sind, da sie die Fantasie anregen, Werte vermitteln und die Hoffnung geben, dass am Ende immer das Gute siegt.

Erstmals in der langen Erfolgsgeschichte der Festspiele, mit denen die Brüder-Grimm-Stadt Hanau ihre größten Söhne ehrt, gab es zum Auftakt

kein klassisches Märchen. Das von Kevin Schroeder (Text) und Marc Schubring (Musik) geschriebene Musical „Jacob und Wilhelm- Weltenwandler“ hatte vielmehr die berühmten Märchenerzähler- und Sprachforscher selbst zum Thema. Erzählt wurde allerdings keine Biographie, sondern ein fantasievolles Stück, das die Entstehung der Märchen beschreibt.

Jacob und Wilhelm (dargestellt von Jonas Hein und Peter Lewys-Preston) wandeln dabei zwischen den Welten und landen zeitweise im Märchenreich, wo ihnen die Figuren ihrer späteren Märchensammlung begegnen.

Das Stück unter der Regie von Jan Radermacher kam beim Publikum offenbar gut an. Mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen wurden die

Schauspieler und die Macher des Musicals gefeiert. Unter den begeisterten Premierengästen feierte auch TV-Börsenguru Frank Lehmann, Trainer-

Legende Dragoslav Stepanovic sowie der Ringer-Olympiasieger und Weltmeister Alexander Leipold die mitreißende, fröhliche und zugleich

nachdenklich stimmende Aufführung.

Viel Lob gab es auch für die Choreographie von Bart de Clercq, das Bühnenbild von Tobias Schunck und das Maskenbild von Wiebke Quenzel.

Wieder einmal glänzten auch die Kostüme von Ulla Röhrs, die generell weniger traditionelle Märchenkostüme schafft, sondern kleine Kunstwerke

bei denen auch moderne oder witzige Elemente eingesetzt werden.

Mit dem Musical wurde die Festspielsaison eröffnet, die bis Ende Juli geht und jährlich rund 80.000 Besucher in das Amphitheater von Schloss Philippsruhe lockt. Am kommenden Samstag hat in der Reihe „Grimm Zeitgenossen“ der Schiller-Klassiker „Maria Stuart“ Premiere. Am 1. Juni gehen die „Bremer Stadtmusikanten“ an den Start, am 8.Juni hat „Schneewittchen“ Premiere. Traditionell dienen die Märchen nur als Vorlage und

werden für die Festspiele in Hanau jeweils neu interpretiert und inszeniert, was den besonderen Reiz für die Zuschauer ausmacht. In der Reihe

„Junge Talente“ wird noch einmal die Erfolgsinszenierung aus dem Vorjahr „Die Leiden des jungen Werther“ präsentiert. Hinzu kommen in der

Saison zahlreiche Veranstaltungen, wie etwa Vorlesungen zum Thema, Theaterworkshops für Kinder und Jugendliche sowie eine Ballettaufführung.

Als Besonderheit gibt es zudem eine Aufführung der Stadtmusikanten mit simultan übersetzter Gebärdensprache.

Termine und weitere Infos zu den Festspielen gibt es unter www.festspiele.hanau.de im Internet, Tickets bei FrankfurtTicket.

 

Hintergrund:

Mit den Brüder Grimm Festspielen ehrt die Stadt Hanau die deutschen Märchensammler und Sprachforscher Jacob und Wilhelm Grimm, die in

Hanau geboren wurden. Jedes Jahr locken die preisgekrönten Festspiele rund 80.000 Besucher an. In diesem Jahr finden die 35. Festspiele mit

den Stücken „Jacob und Wilhelm - Weltenwandler“ (Musical/Premiere am 10. Mai), „Bremer Stadtmusikanten“ (Familienstück/Premiere am 1. Juni), „Schneewittchen“ (Theater mit Gesang/Premiere am 8.Juni) sowie „Maria Stuart“ (Reihe Grimm Zeitgenossen/Premiere am 18. Mai) und „Die Leiden des Jungen Werther“ (Reihe Junge Talente/Premiere am 19. Juli) vom 11. Mai bis 29. Juli 2018 statt. Weitere Informationen über die Brüder

Grimm Festspiele gibt es unter www.festspiele.hanau.de im Internet. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter

www.frankfurt-ticket.de oder auch unter der Telefonnummer 069 / 13 40 400.

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