Rainer Müller gibt Vorsitz der Kapelle der Feuerwehr Bruchköbel ab Stehender Applaus zum Abschied

Auszeichnung am Ende seiner Vorstandstätigkeit: Rainer Müller bekommt von Inge Lenz die Urkunde für seine 60-jährige Mitgliedschaft in der Kapelle. Bild: PM

Bruchköbel – Es war der emotionale Höhepunkt der Jahreshauptversammlung der Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Bruchköbel: Minutenlanger, stehender Applaus für Rainer Müller, der dem Verein mehr als 37 Jahre als Vorsitzender gedient hat. Er stellte sich bei der Versammlung mit rund 65 Teilnehmern nicht mehr zur Wiederwahl.

Für die meisten Mitglieder kam der Schritt überraschend. Und auch Rainer Müller selbst hätte einen schrittweisen Übergang von zwei bis drei Jahren bevorzugt. Doch die Gesundheit habe es zuletzt nicht zugelassen, dass er sich seinem Amt in der Weise widmen konnte, wie er es in den vergangenen rund 50 Jahren getan habe, so Müller. So lange gehörte Müller dem Vorstand der Kapelle an.

Doch den Verein und das Orchester weiß er auch künftig in guten Händen, denn als seine Nachfolgerin wurde Elke Weinsheimer gewählt. „Das ist eine sehr fleißige Vorsitzende“, so Müller gegenüber unserer Zeitung. Sie werde den Verein gut führen. Elke Weinsheimer wurde in offener Abstimmung bei einer Enthaltung und ohne Gegenstimme gewählt. Weinsheimer ist seit 1984 Mitglied der Kapelle, spielt aktiv Baritonsaxophon und gehörte schon bisher dem geschäftsführenden Vorstand als Schriftführerin an. Nachfolger von Elke Weinsheimer in diesem Amt ist Gerhard Ruppert.

In weiteren Ergänzungswahlen auch für das Jahr 2021, in dem es pandemiebedingt keine Hauptversammlung gab, wurden als neue Beisitzer Florian Hinkel, Marius Imgrund und Janina Seger in den Vorstand gewählt. Als neuer Notenwart wurde Boris Weinsheimer benannt. Müller wurde an diesem Abend zudem von Vorstandsmitglied und Kassiererin Inge Lenz für 60 Jahre Mitgliedschaft und aktives Musizieren geehrt, dafür erhielt er auch von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände die Ehrennadel in Gold mit Diamant.

Müller hatte die Kapelle in den vergangenen fast vier Jahrzehnten auch durch so manch schwierige Zeit gelotst. Zuletzt hatte er sich vehement dafür eingesetzt, dass seine Kapelle im neuen Stadthaus ausreichend Raum für die traditionellen Konzerte bekommt und auch im Vorhinein dort proben darf. Umbrüche im Orchester, meist ausgelöst durch Generationswechsel, die Weiterführung der Jugendarbeit – all das seien Probleme gewesen, mit denen er es in seiner Amtszeit zu tun gehabt habe, so der Bruchköbeler.

In seinem letzten Jahresbericht zog Rainer Müller eine durchweg gute Bilanz. Ab April 2022 war – unter Auflagen – nach der Coronakrise wieder ein Probebetrieb möglich, es gab mehr als 20 Auftritte der Kapelle und als Höhepunkte das Frühlings- und das Weihnachtskonzert. Nachdenklich mache, dass das Jugendorchester aufgegeben werden musste. Hier soll es einen neuen Anlauf und Impulse geben, unter anderem durch Dirigent Daniel Ulb, der große Erfahrung mit der Motivation und Ausbildung junger Musiker habe.

Die Feuerwehrkapelle bereitet sich zurzeit auf ihr Frühlingskonzert vor, das am Samstag, 13. Mai, um 19 Uhr im Stadthaus von Bruchköbel beginnen wird.
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