TVW-Senioren unterwegs in der Wetterau

TVW-Senioren im Kloster Arnsburg. Foto: TV Windecken

Den ersten größeren Tagesausflug per Bus in 2019 unternahmen die Senioren des TV Windecken (TVW) am 9. Mai in die Wetterau zur Käsescheune in Hungen, um Interessantes über den Werdegang von der Milch bis zum Käse zu erfahren und in das ehemalige Zisterzienserkloster Arnsburg, um dessen wechselvolle Geschichte näher kennenzulernen.

Zunächst probierten wir in der Käsescheune der „Schäferstadt“ Hungen die angebotenen Häppchen lokaler Käsesorten. Zwei fachkundige Mitarbeiterinnen informierten über die unterschiedlichen Käse aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch und gingen auf deren geschmackliche Unterschiede ein. Weiterhin interessierten die diversen Verfahren der Käsezubereitung. Wir konnten uns leicht ein Bild der Arbeitsgänge in der Schaukäserei machen, da wir direkt in diese reinschauten – natürlich hygienisch „keimfrei“ abgeschottet von ihr durch eine große Glasscheibe.

Ein geführter Rundgang im Erlebnisraum „Schaf und Natur“ der Käsescheune schloss sich an. Dabei wurde der Wirkungskreis von der Schafhaltung in der Natur – Stichwort Magerrasen und Hutungen - bis zur Woll-, Fleisch- und Käseerzeugung und –vermarktung erklärt. Moderne, mediale Hilfsmittel wie Touch-Screens regen den interessierten Besucher dazu an, sich selbst ein Bild vom Einfluss ökologischer, nachhaltiger Tierhaltung für uns alle zu machen.

Nach so viel Wissenswertem über Käse wurde das Mittagessen – wie konnte es anders sein - überwiegend aus Gerichten auf Käsebasis bestehend eingenommen. So ordentlich gestärkt traten wir die kurze Fahrt zum Zisterzienserkloster Arnsburg an. Hier brachten uns zwei bestens informierte Hobby-Historiker sehr anschaulich die abwechslungsreiche Geschichte des Klosters während eines Rundgangs durch die Anlage näher. Gegründet wurde es im Jahre 1174 durch zwölf Mönche des Klosters Eberbach aufgrund einer Stiftung Kunos 1. von Münzenberg. Seine größte Bedeutung erlangte das Kloster während des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts.

Zahlreiche territoriale Interessenskonflikte in den folgenden Jahrhunderten zwischen kirchlichen und weltlichen Fürsten - besonders die Zerstörungen im 30-jährigen Krieg - führten zum Einen zu schwindender Bedeutung andererseits aber auch durch den Wiederaufbau im 18. Jahrhundert zur Änderung der ursprünglich romanisch und gotischen Baustile zu barocken Bauten. Der Verfall der Bausubstanz begann nach der Säkularisation des Klosters 1803, als es den Fürsten zu Solms übereignet wurde, und sie die Klosterkirche teilweise zum Abriss und zur Wiederverwendung der Baustoffe freigaben. 1960 konnte im ehemaligen Kreuzgang eine Gedenkstätte für gefallene Soldaten, verstorbene Kriegsgefangene und von der SS kurz vor Kriegsende 1945 ermordete Zwangsarbeiter errichtet werden.

Planung und Organisation des TVW-Senioren-Ausflugs lagen wieder in den bewährten Händen der Damen des TVW-Ältestenrates und in denen des Busfahrers „Sheriff“ der Firma Gimmler. Ihnen allen wurde der anerkennende Dank der Teilnehmer zuteil, ihre Mühe mit viel Applaus belohnt und sie hoffentlich dadurch angespornt, in ihren Aktivitäten nicht nachzulassen.