Seit vergangener Woche ist die Anlage in Betrieb DHL-Zentrum der Superlative in Obertshausen

Ministerpräsident Volker Bouffier wünschte Jürgen Gerdes viel Erfolg für das Paketzentrum. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Es war die Stunde, in der Obertshausen im Mittelpunkt stand. Viele deutsche Fernseh- und Rundfunkanstalten sowie die Vertreter der Printmedienwaren zugegen. Das 34. DHL-Zentrum des Logistikers im Hause Deutsche Post wurde vergangene Woche in Betrieb genommen, es steht im Gewerbegebiet Herbäcker.

Ab sofort werden bis sechs beziehungsweise 6.45 Uhr die gelben Laster das Zentrum verlassen, um die Päckchen und Pakete vor der Hauptverkehrszeit zu den Zustelldiensten zu bringen. Und abends kämen die Lieferungen überwiegend erst nach 18 Uhr rein, denn die Kunden wollen möglichst lange ihre Bestellungen sammeln, um sie noch am selben Tag rauszuschicken. Dann kämen die Transporter erst nach dem Feierabend-Verkehr Im Birkengrund an. Anders wird das in der Vorweihnachtszeit aussehen, wenn die Bänder rund um die Uhr laufen, gab Jürgen Gerdes zu.

Das Vorstandsmitglied der Deutschen Post zauberte noch mehr Zukunft auf die Leinwand, präsentierte eine Dokumentation der Versuchsphase mit der Auslieferung mit „Paketkoptern“. Für den Service auf herkömmlichem Weg über die Straße haben die Postler ebenfalls eine eigene Produktion gegründet. Sie fertigt täglich bis zu sechs Elektro-Fahrzeuge, die Flotte werde permanent erneuert und erweitert.

„Wir lieben Pakete - vor allem gelbe"

„Das ist ein Tag der Freude für uns alle“, strahlte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier. Ihm oblag die Ehre, bei der Pressekonferenz zusammen mit Gerdes den knallroten Knopf neben dem Podium zu drücken und die Anlage so in Gang zu setzen. Tatsächlich setzte sich das System sogleich mit spektakulärem Geräusch in Bewegung. „Wir lieben Pakete“, schwärmte der Chef, „vor allem gelbe“. Nur solche schoben sich nun permanent über das Fernsehbild vom „Public Viewing“ von den Bändern.

„Das Internet verändert alles“, kommentiert der Landesvater die Neuerungen. „Vielleicht gefällt der technische Fortschritt nicht jedem“, signalisierte er Verständnis für die Kritiker dieser Entwicklungen und malte das Bild vom Tante-Emma-Laden an der Ecke. „Aber wenn wir die Augen verschließen, uns in eine verklärte Zeit zurückversetzen, dann verlieren wir die Zukunft“. Die dürfe nicht irgendwo stattfinden, „die muss hier bei uns in Hessen passieren“, plädierte Bouffier, „hier bei uns in Obertshausen“.

Große Investitionen in den neuen Standort

Das DHL-Zentrum setze neue Maßstäbe, warben die Postler bei Rundgängen in Gruppen. Sie versprachen neben der Kapazitätssteigerung noch kürzere Laufzeiten und eine höhere Flexibilität, „um die permanent steigenden Kundenerwartungen im nach wie vor boomenden Paketmarkt zu erfüllen“. Darum habe der Konzern „einen zweistelligen Millionenbetrag“ in den neuen Standort investiert.

Seine Energie erzeuge der u-förmige Komplex selbst mit einem hoch-modernen Gas-Blockheizkraftwerk und einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die bis zu 650 Kilowatt bringt. So ist zumindest das Gebäude bereits für einen hohen Umweltstandard und nachhaltiges Bauen ausgezeichnet worden.