Das Resultat war überwältigend. Schon lange vor Beginn des Konzerts fanden sich Fans vor den Türen des Gotteshauses im Herzen Hausens ein. Die Bänke konnten nicht alle Besucher fassen, die Gastgeber mussten noch viele Stühle aus dem benachbarten Pfarrer-Schwahn-Haus holen. Die Zuhörer machten regen Gebrauch von der Einladung des Ensembles, „zu klatschen, zu schnipsen und mitzusingen“. Einige zückten ihre Mobiltelefone, hielten den Auftritt in Bild und Ton fest. Und immer wieder erfüllte kräftiger, dankbarer, nicht enden wollender Applaus das Kirchenschiff. Obwohl Gesangsvereine in der Region auf eine große Tradition bauen können, muss sich die Vereinswelt über kurz oder lang von einigen der namhaften Formationen verabschieden. Vor allem den Männerchören fehlt es an Nachwuchs. Was jetzt die Pfarrkirche am Marktplatz erfüllte, ist nichts Geringeres als die Zukunft der Chorkultur. Mit ansteckender Begeisterung, mit Elan, Kreativität, Herz und Interesse, offen für neue Wege und alte Meister. Und dann dieser Krausch. Das ist schon ein toller Hecht: Peter Krausch hat sämtliche Sätze für das harmonisch begleitende Streicherquartett der Neuen Philharmonie Frankfurt arrangiert. „Eine riesige Leistung!“, würdigte Robert Bedner den Motor des You-Can-Chors. Es ist wohl auch das Verdienst des außergewöhnlich engagierten Chorleiters, dass viele der Aktiven seit Anbeginn bei der Stange sind. A capella sagten verschiedene Stimmlagen den Advent an, erinnerten in der Moderation an den Hintergrund des Weihnachtsfests, von der Ankündigung des Propheten Jesaja eines „hellen Lichts“. Ein besonders stimmungsvolles Arrangement gelang für eines der ältesten Adventslieder, „Es kommt ein Schiff geladen“, zu dem die Sprecher verständlich die im Text verpackten Gefühle, Sehnsüchte und Bedürfnisse erläuterten. „Macht die Tore auf, öffnet die Herzen“ und „Freue dich, Christkind kommt bald“ erklangen festlich, der „rieselnde Schnee“ im Swing-Rhythmus. Glanzvoll auch die Soli im Gospelsound und die der Streicher. Sehr sicher und mit viel Emotion kamen die Solisten rüber, Ulrike Stroh im „Stern“, Tobias Roth mit dem „Still, still“, Julia Roth, Tobias Roth, Muriel Ondreka, Sebastian Dreiling mit „Celebrate“. So geht Weihnachten!