Mit den 84ern schuf die Nachfolgerin von Dr. Martin Trageser gleich zum Auftakt eine festliche Stimmung, streichelte die Gehörgänge mit Brahms’ „Waldesnacht“. Das motivierte Ensemble präsentierte mit dem zeitgenössischen „Ubi Caritas“, einem alten Mariengesang aus Dalarna wie mit dem „Irish Blessing“ sein nahezu grenzenloses Repertoire.
Das Publikum, rund 300 Gäste, stimmte ein ins offene Singen, intonierte Otto Laubs „Abendstille überall“ nach dem Text, der im stilvollen Programmheft abgedruckt war. Unterhaltsamer organisierten die Sängerlustigen den nächsten Auftritt dieser Art, das Auditorium musste klatschend abstimmen, ob es lieber „Atemlos“ von Helene Fischer ist oder doch lieder das Lied „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“. Der „Applausometer“ des You Can Chors schlug eindeutig für den Hit der Nilson Brothers aus dem Jahre 1965 aus.
Der einstige Jugendchor 2000 stellte sich mit dem Klassiker „Music“ von John Miles vor und gestand, „Music was my first love“ – „Musik war meine erste Liebe“. Das nehmen die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer im gut gefüllten Saal den engagierten Talenten sofort ab: Kunstvoll ersetzen die jungen Frauen und Männer den mächtigen Schwall der Instrumente im Originallied durch fein abgestimmte Geräusche – welch ein ausgefeilter, vielstimmiger Genuss!
Die Könner gefallen im Stil ihres Leiters Peter Krausch auch mit Interpretationen der aktuellen Hits „Someone You Loved“, „Shallow“, „Drivers Licence“, „Pressure Down“ und „Don’t Stop Me Now“! Nachdem ein Gastchor nach dem anderen wegen Krankheit absagen musste, war es wieder Krausch, der das Programm rettete, nämlich mit dem Chor der Waldschule.
Mit ansteckender Begeisterung eröffnete sie das Konzert nach nur einer Woche Probezeit mit „Blame It …“. In den „Farben für den Winter“ glänzten vier mutige Solistinnen und Solisten. Zusammen brachte die „Heimat der Chorkultur“ mit „Hausen singt“ einmal mehr eine überzeugende Werbung für den gemeinsamen Gesang hervor.
Von Michael Prochnow