Kinder der Ferien-Betreuung hatten viel Spaß Obertshausen: Viel Farbe für die Seifenkisten

Anschieben und los geht die rasante Fahrt vom Teutonia-Dart-Haus runter zur Rodau und weiter bis an die Fußgängerbrücke. Bei den Fahrern hatte ein Mädchen bei der Abfahrt den Vorteil leichter zu sein als ihre Konkurrenten. Foto: m

Obertshausen (m) – Das war schon der Traum ihrer Väter: Mit einer Seifenkiste Hänge hinunter rasen, den Fahrtwind im Gesicht spüren und von den Freunden angefeuert zu werden. Die Kinder- und Jugendförderung machte ihn nun wahr – zumindest für einige Mädchen von der Ferien-Betreuung an den Grundschulen und aus dem Camp im Sportzentrum, die auf der Schwarzbachstraße entlang von Kleingärten und Geflügel-Volieren rollten.

Einen „vergoldeten“ Flitzer steuerten die Piloten vom Freizeitpädagogischen Zentrum (FPZ) an der Waldschule. Sie hatten eine godnfarbene „2015“ auf die Haube gemalt. Die Flanken zieren bunte Handabdrücke des Teams. Auch die Konkurrenz hatte zu Pinsel und Farbe gegriffen, die Gefährte in ein Zähne bleckendes Ungeheuer verwandelt oder in einen Boliden mit den Abzeichen bekannter Automarken. Wie an der Waldschule haben auch die Gruppen an Sonnentau- und Joseph-von-Eichendorff-Schule sowie im Ferien-Camp ihre Fahrer ausgelost. Die starteten am Dienstag vergangener Woche in Höhe von Grabsteinbetrieb und Teutonia-Dart-Haus bergab, drehten vor der Rodau ein und flitzten parallel zum Bach über die Zielgerade. An der Fußgänger- und Fahrradbrücke wurde die Zeit genommen. Die knapp 40 Sekunden vom Team Camp wurden nicht mehr geschlagen. Den Siegerpokal aber holten andere.

Teams aus Sonnentauschule und Sportzentrum

In Abfahrt und Hochschieben gewann die Mannschaft Sonnentauschule 1 mit ihrem blau-weiß-grünen „GM“. Nach dem Qualifying sammelten sie die meisten Punkte in den zwei Runden mit drei und zwei Starts und im Finale. Die Crew von Gavin und Yannik aus dem Sportzentrum hat in dieser Dizsplin Lisa an den Lenker gesetzt. Die Elfjährige ist leichter als die Jungs! Der 13-Jährige Fahrer Gavin und sein Vize Yannik (12) brachten Erfahrung von Skateboard und Waveboard mit, von Montain Bike und Roller.

Mit der Seifenkiste auch schon mal in den Strohballen gebrettert

„Bei der Seifenkiste kannst du halt nix machen“, lautet Yanniks Urteil, „nur lenken und anschubsen. Ist aber cool!“. Gavin ergänzt, „du musst dich konzentrieren und nach vorne lehnen, das ist besser wegen der Aerodynamik und macht mehr Druck“, lautet der Rat des Experten. „Ich bin groß und nicht so windschnittig.“ Und dann „musst du gucken, wie du am besten die Kurve nimmst“, erläutert der Fahrer. Einmal hat er’s nicht geschafft und ist in die großen Stohballen gebrettert. „Da ist mir das Heck ausgebrochen, weil ich die Kurve zu eng genommen hab’“, analysiert er. „Oder wegen Schmutz auf der Fahrbahn.“

Lehrwerkstatt eines Hausener Auto-Zulieferers verschenkt sechs Wagen

Ein Lenkfehler war der Grund für einen weiteren Unfall mit einem Achsenbruch als Folge. Trost: Am Ziel gab’s Hot Dogs und Wasser für alle 60 Kinder und die Betreuer. Die Wagen stammen aus der Lehrwerkstatt des Hausener Auto-Zulieferers Magna, informiert Kai Hennig von der Jugendförderung. „Die Lehrlinge haben in einem Projekt sechs hölzerne Modelle fertiggestellt und uns geschenkt“. Jeden Dienstag unternahmen alle Gruppen eine gemeinsame Aktion, starteten ein Geländespiel und ein Fußballturnier. Donnerstags standen Ausflüge auf dem Programm. So waren die Kinder schon auf dem Hoherodskopf im Vogelsberg, im Besucher-Bergwerk der Grube Fortuna bei Wetzlar und auf dem Römerkastell Saalburg. Dazwischen haben sie in den Grundschulen und im Camp im Sportzentrum gebastelt, Theater gespielt und eigene Lieder gesungen.