Der Weg der Kirche führt immer zu den Menschen Pfarrfest fördert das Miteinander in Obertshausen

Besuch gut, Stimmung sehr gut: Die zünftige Pfarrfestgaudi am Samstagabend war ein gelungener Auftakt, die sogar einige jüngere Besucher anlockte. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Die Gelegenheit war günstig, über die Wege nachzudenken, Wege, die Glaubende gehen, die Europäische Union oder auch die Weltpolitik. „Viele bewegen sich kopflos, wissen nicht wohin”, verwies Pfarrer Norbert Hofmann auf die Geiselnahme im Kino in seiner Heimatstadt Viernheim, „sie nehmen sogar den Tod von Menschen in Kauf”.

Doch, „der Weg der Kirche führt immer zu den Menschen”, zitierte der Priester in seiner Pfarrfest-Predigt Papst Johannes Paul II.. „Mit Gottvertrauen kann uns letztlich nichts passieren”, ermutigte der Gemeindeleiter beim Festgottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche. Den gestalteten der Katholische Kirchenchor und die Band Resound mit. Der Seelsorger sandte dabei die Teilnehmer aus den beiden Pfarreien am Weltjugendtag in Polen aus. Die Delegation aus der österreichischen Partnerstadt Laakirchen um deren Bürgermeister Fritz Veichtinger, die zur Verabschiedung des Ersten Stadtrats nach Obertshausen kam, erhielt vom Pfarrer Ehren-Pilgerschals der Pfarreien.

Er verabschiedete Edgar Gessberger, der 34 Jahre im Verwaltungsrat mitwirkte, in dem sich bis zur Neuwahl auch Markus Bergk und Marcel Schator engagierten. Nicht mehr im neuen Pfarrgemeinderat sind Helene Komor und Julian Reibling, denen Hofmann ebenfalls mit einem Präsent für ihre Dienste dankte.

Pfarrfestgaudi am Samstagabend

Bei idealen Wetterbedingungen hatten auch viele neue Besucher den Weg zur Pfarrfestgaudi der katholischen Kirchengemeinden Herz Jesu und St. Thomas Morus gefunden, freute er sich. Am Samstagabend ging im kleinen Festzelt im Garten zwischen Schwesternhaus und Kindergarten die Post ab: Selbst Jugendliche erschienen in zünftigen Lederhosen mit Wadenschützern, in feschen Dirndln mit farbenprächtigen Schürzen.

Die traditionellen Kostüme nach dem Vorbild der volkstümlichen Tracht des Nachbarlands verbreiteten am Samstagabend eine ausgelassene Stimmung. Franken-Fieber erweiterte die gute Laune, die sechs Jungs in Lederhosen und in Hemden im Rot-Weiß ihrer fränkischen Heimat interpretierten bajuwarische Klänge und internationale Hits. Bald entdeckten die ersten Paare das Gras vor der Bühne als Tanzfläche.

Mit hessischen Akzenten

Die Speisekarte setzte hessische Akzente mit Äppelwoi, süß und sauer gespritzt. Dazu passte das hammerharte „Hau den Lukas”-Kräftemessen im Pfarrgarten an der Kirchstraße. Am Sonntag ergänzten die beiden pfarreieigenen Kindergärten das Fest mit Liedern und Tänzen. Mitglieder der jungen bolivianischen Folkloregruppe, die in Obertshausen wohnen, gefielen in bunten Kostümen und Masken mit indigener Musik- und Tanzkultur.

Auf der Terrasse der Kita Herz Jesu ließen sich kleine und große Gäste schminken, Kinder übten sich im Zielwerfen. Zum Programm gehörte auch eine umfangreiche Tombola, bei der jedes Los einen Gewinn brachte. Zahlreiche Frauen hatten Kuchen und Torten für das Café am Nachmittag zubereitet, Aktive der Katholischen Jugend führten im Vorzelt eine Bar mit Prosecco, einem PGR-Cocktail und einer Spezialität, die sie „Turn Of The Lights” tauften, „mach’ das Licht aus”.