Anita Rolle ist das 700. Mitglied VdK Obertshausen bezieht seine neuen Räume

Pfarrer Norbert Hofmann segnete die neuen Räume des Sozialverbands VdK im Haus Georg in der Alexanderstraße. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Was lange währt, wird endlich gut – selten genießt ein Sprichwort einen so hohen Wahrheitsgehalt wie dieses gegenüber dem VdK. Die Ortsgruppe begrüßte jetzt bereits ihr 700. Mitglied, und ein so außergewöhnliches Wachstum braucht Raum. Den erhielt der Sozialverband jetzt im Haus Georg in der Alexanderstraße.

Vorsitzender Werner Friedrich zeichnete Anita Rolle mit Urkunde und Blumen als Mitglied Numero 700 aus. Bis zum Ausklang der Feier im einstigen Café des Malteser Hilfsdienstes war die Zahl schon wieder überholt: Mehrere Gäste hatten ein Antragsformular unterschrieben, darunter Erster Stadtrat Michael Möser. Er lobte die qualifizierten und ehrenamtlichen Helfer.

Wurde die Erwerbsminderungsrente abgelehnt, eine Therapie verweigert oder ein neues Medikament nicht verschrieben, der Verband engagiert sich fachkundig für die Betroffenen. Oft gewähren die zuständigen Stellen erst nach einem Widerspruch durch den VdK eine höhere Pflegestufe. Der Sozialverband deckt Fehlentscheidungen auf und kämpft für die Rechte von Versicherten. Außerdem berät er in Sachen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Ab September bietet Friedrich am ersten und am zweiten Mittwoch des Monats eine Sprechstunde an. Die Kreisvorsitzende Ursula Ullrich nimmt sich an jedem dritten Montag und an jedem dritten Mittwoch im Monat persönlicher Probleme an. „Ein langer Kampf nimmt ein gutes Ende“, freute sich Ullrich über den Einzug in die barrierefreien Büros im Haus Georg. Sie stammt selbst aus der Obertshausener Gruppe, einer von 25 mit insgesamt 11.000 Mitgliedern im Kreis Offenbach. „Der Bedarf ist immens“, informierte sie und erklärte die Entwicklung des VdK mit „Paragraphen-Dschungel und trickreichen Behörden“.

Stadtrat Möser hob hervor, dass in dem Verband Bürger Verantwortung für die Belange von Mitmenschen übernehmen. „Das ist ein ganz großes Plus“, zeigte er sich „sehr froh, dass so viele Leute ehrenamtlich soziale Aufgaben erfüllen.“ Die Institution habe einen „festen Platz im Sozialgefüge der Stadt“. Neben den vielfältigen wirtschaftlichen Themen sei der Blick auf die Menschen wichtig, die auf Hilfe angewiesen sind.

„Seit Werner Friedrich Vorsitzender ist, wissen wir Parlamentarier, wie prekär die Situation ist“, erinnerte Stadtverordnetenvorsteherin Julia Koerlin an die schwierige Suche nach einer geeigneten Bleibe. Die SPD-Fraktion stellte dem VdK bisher ihren Fraktionsraum im Bürgerhaus für Beratungsgespräche zur Verfügung. Neben dem Reich des Vorsitzenden Friedrich und dem Büro der Mitgliederbetreuerin und Frauenbeauftragten Christel Amerschläger teilt sich der Verband in der Alexanderstraße nun einen Konferenzsaal mit den Sozialdemokraten.

Ob das ehemalige Café durch den VdK wieder aktiviert werden und ein Häkelnachmittag eingeführt werden kann, hängt noch von Verhandlungen mit der Vermieterin ab. Thomas Zeiger, Sprecher der Firma Rudolph, gratulierte Friedrich mit einem Scheck. Die „beste Versicherung“ verlieh Pfarrer Norbert Hofmann, er segnete die neuen Räume, empfahl sie dem Schutz Gottes an und schenkte der Ortsgruppe ein Wandkreuz.

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