„Lieder à la carte“ begeisterten die Zuhörer in Steinheims Familien- und Generationenzentrum Hatten was für jeden: „Die Drei von der Klangstelle“

Begeisterten ihre Zuhörer mit einem musiaklischen MenÜ: „Die Drei von der Klangstelle“ und Pianist Joachim Schäfer. Foto: Veranstalter/p

Steinheim (mini/red) – Musikalische Spezialitäten vom „griechischen“ bis zum „Chianti“-Wein, inklusive Äbbelwoi, handfeste Gerichte wie „Currywurst“, aber auch „Filet de boeff Stroganoff“, zum Dessert „Salzburger Nockerl“, „die süßesten Früchte“- und alles „aber bitte mit Sahne“... Die Zuhörer im Steinheimer Familien- und Generationenzentrum konnten sich richtig satt hören und für jeden Geschmack hatten „Die Drei von der Klangstelle“(Antje Orywol, Birgit Imgram, Martin Würz) mit ihrem hervorragenden Pianisten Joachim Schäfer eine ordentliche Portion im petto.

Die Texte dazwischen verbanden das dreiteilige Programm auf witzige, aber auch informative und durchaus kritische Weise miteinander. Das Tüpfelchen auf dem „i“ waren die zum Programm passenden Speisen, die Küchenchef Gerold Imgram mit fleißigen Helferinnen aus der evangelischen Kirchengemeinde gezaubert hatte. Passend zum von Birgit Imgram getexteten „Handkäslied“ gab es selbigen in Form eines köstlichen Handkäs-Tatars, dem aus der gleichen Feder stammenden „Fischweck-Song“ wurde durch Canapees von dreierlei Sorten Fisch gehuldigt. Clou dieses Liedes: Die an diesem Abend stattfindende Premiere wurde durch einen kurzerhand improvisierten „Backgroundchor“ des Publikums noch witziger. Zum „Griechischen Wein“ gab es eine Antipasti-Platte mit Schafskäsecreme- nicht ohne den Hinweis, dass gerade dieser Evergreen einst zur Integration ausländischer Mitbürger beigetragen hat.

Antje Orywol, die mit dem dramatischen Werk „Stroganoff“ ebenso wie Joachim Schäfer am Piano brillierte und dabei die Lachmuskeln der Gäste strapazierte, trug aber auch mit Birgit Imgram sensiblere Texte vor - etwa das Frankfurter Gedicht der beiden „Unzertrennlichen“- nämlich den berühmten Quetschemännchen. Bei so viel Essen mussten dann natürlich auch Diäten erwähnt werden - eher schmunzelnd kam von Birgit Imgram hier „Tante Paula liegt im Bett und isst Tomaten“ ins Gespräch. Eine ungewöhnliche Darstellung des Reinhard Mey-Titels „Die heiße Schlacht am kalten Büfett“ lieferte Martin Würz gekonnt am Schlagzeug. Ein rundum gelungener Abend entließ nach der Zugabe „Die Julischka aus Budapest“ zufriedene (und satte!) Gäste, die zu „Powidltaschkerl“ - Interpretin Birgit Imgram - von Antje Orywol in der Rolle der Boschena noch Destillate oder Törtchen aus Pflaumen als kleines give away erhielten. Lang anhaltender Applaus belohnte die Künstler an diesem Abend. Viele der begeisterten Zuschauer waren der Meinung, „das könntet Ihr mal im Fernsehen bringen“ und „wann macht ihr denn wieder was?“ Und da als krönender Menue-Abschluss ein köstlicher Kaiserschmarrn mit duftendem Zwetschgenkompott gereicht wurde, wünschten sich viele eine „Komplettwiederholung“.