Stockente brütete zum fünften Mal in Steinheim Wiedersehen mit Ente Erna: Zwölf Küken schlüpfen auf Balkon

Erna, die berühmteste Ente des Rhein-Main-Gebiets. Schon zum fünften Mal hat das Schnattertier in einem Blumenkasten auf dem Balkon der Wagners in Steinheim gebrütet. Fotos: kb

Steinheim (kb) – Eigentlich ist Erna eine ganz normale Ente. Doch Erna brütet nicht am Ufer wie ihre Artgenossen. Die Stockente brütet auf dem Balkon von Familie Wagner aus Steinheim. „2013 war sie zum ersten Mal da. Und es hat ihr offenbar so gut gefallen, dass sie immer wiedergekommen ist“, sagt Helmut Wagner.

Insgesamt fünfmal hat die Stockente im Blumenkasten gebrütet, Zeitungen und Fernsehsender aus ganz Hessen berichteten über das Watscheltier. Und auch in diesem Jahr flatterte Erna pünktlich Anfang März übers Balkongeländer, baute ein Nest und begann Eier zu legen. In diesem Jahr waren es 15. „Das ist Rekord“, sagt Helmut Wagner. Dann hieß es brüten: Täglich 22 Stunden hockte Erna auf ihren Eiern, am Montag dann endlich ein leises Knacken: Zwölf Kücken schlüpften im Blumenkasten der Wagners, drei Eier waren nicht befruchtet.

Damit die Entenmama es gut hat, bekommt sie morgens und abends Geflügelfutter. Den Rest des Tages lassen die Wagners ihre Erna in Ruhe. „Sie ist ein Wildtier und soll es bleiben“, sagt der Rentner. Am Dienstag, nach sechs Wochen, hieß dann Abschied nehmen. Erst flatterte Erna über das Balkongeländer und landete im Hof, dann folgten die Küken: Eins nach dem anderen ließ sich durch einen Spalt drei Stockwerke tief plumpsen, wo Mama Erna quakend wartete. Damit der Enten-Konvoi den rund einen Kilometer langen Fußmarsch zum Main unbeschadet übersteht, haben die Wagners den Küken extra ein Enten-Taxi gebaut. Dann endlich stürzten Erna und ihre Kleinen in die Fluten. Ein bisschen Wehmut sei jedes Jahr dabei, sagt Helmut Wagner. Er hofft, dass Erna nächsten März wieder im Blumenkasten auf dem Balkon sitzt. Bis dahin wird er die kleine Entenfamilie am Main besuchen. Verwechslungsgefahr: Ausgeschlossen. „Meine Erna, die erkenne ich“, sagt Helmut Wagner.

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