Frankfurter Woche der Abfallvermeidung mit Veranstaltungen und Tipps Mehrwegsystem und Secondhand

Peter Heinemann, Neufundland, und Monika Dorn, FES, haben im Strandkorb Platz genommen, der aus einem einstigen Abfallcontainer und einem Lattenrost besteht. Bild: Zöllner

Griesheim (iz) – Es ist eine doch erschreckende Zahl – rund 18 Kilo Müll landen pro Frankfurter in der gelben Tonne. Bis zum 26. November findet in Frankfurt die Frankfurter Woche der Abfallvermeidung (FWAV) statt. Statt nur einer Woche ist das Netzwerk für 16 Tage aktiv. Während dieser Tage erfahren die Frankfurter, welche Möglichkeiten es gibt, Verpackungsmüll zu vermeiden, und wie man selbst aktiv mitwirken kann.

„Unser Ziel ist es ganz klar, den Konsumenten für die Ressourcen zu sensibilisieren, mit diesen Aktionstagen aber auch Lösungen und Möglichkeiten aufzuzeigen“, sagt Monika Dorn aus dem Marketing der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES). Seit 2017 gibt es in Frankfurt den Zusammenschluss mit mehreren Partnern. „Gestartet sind wir mit 13 Akteuren und 13 Angeboten. Dieses Jahr sind es 37 Akteure und 43 Veranstaltungen“, betont Dorn.

„Der Zusammenschluss des Netzwerks hatte den Sinn, gemeinsam mehr in der Stadtgesellschaft zu erreichen“, erklärt sie. Anfangs habe der Fokus nur auf der einen Woche gelegen, die europaweit 2009 eingeführt wurde. „Uns war aber schnell klar, das muss man das ganze Jahr bespielen“, berichtet Dorn. Daher wurde das Netzwerk im vergangenen Jahr neu aufgestellt und firmiert nun unter „Frankfurt kann abfallfrei“.

Dieses Jahr steht die FWAV unter dem Motto „Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“. Auftakt ist im Secondhand Warenhaus Neufundland. Das Kaufhaus bietet dort Waren aus zweiter Hand an. „Bei uns gibt es keine Verpackung und das schon seit mehr als 30 Jahren“, sagt Peter Heinemann, Betriebsleiter von Neufundland. Holger Schulz ist ein Mitarbeiter und ist begeisterter Upcycler, so hat er aus einem Abfallcontainer, Lattenrost und Weihnachtsbeleuchtung einen Strandkorb der besonderen Art gebaut. Kostenpunkt: 899 Euro. „Das ist allein alles Arbeitszeit“, stellt Heinemann klar. Schulz hat aber noch mehr umgesetzt, beispielsweise Glasschüsseln aus den Bullaugen von Waschmaschinen. Als solche mit Sternen- und Weihnachtsmotiv nicht mehr wieder zu erkennen.

Den Mainbecher gibt es in Frankfurt schon seit 2019, anfangs ein Pfandsystem aus der Bürgerinitiative, später übernommen von der FES. Jetzt ist diese eine Kooperation mit dem Mehrwegsystem Vytal eingegangen, die den Becher in der Pfandserie unter anderem neben Pizzabehältern und Hamburgerverpackungen als lokale Besonderheit anbietet. >>weiterlesen auf Seite 2