Feuerwehr Dudenhofen feiert Vor 125 Jahren wurden Brände noch mit Handspritzen bekämpft

Ein Prosit auf die nächsten 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Dudenhofen. Es hoben die Krüge, die 1. Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, Landtags-Vize-Präsident Frank Lortz, Carsten Merwarth, Freiwillige Feuerwehr, der Vereinsvorsitzende Gerhard Weitz, Robert Glaab, Seligenstadt, Silke Rothe, Schriftführerin Feuerwehrverein, Stadtverordnetenvorsteherin Anette Schweikart-Paul und Ehrenbürger Paul Scherer. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Ein großes und seltenes Jubiläum feierten die Feuerwehrleute in Dudenhofen. Seit 125 Jahren sichert die Freiwillige Feuerwehr Dudenhofen die Gesellschaft. Die Feuerwehrfreunde stießen mit der Bevölkerung an, und am alten Spritzenhaus kam von der Bühne die Livemusik der Seligenstädter Stadtkapelle sowie der Partyband Hangover.

Am Freitag Abend hieß es O‘zapft is‘. Politprominenz zapfte die ersten Krüge des hellen Gerstensafts. Am Samstag Abend verwandelte die Partyband Hangover den Dalles in eine Feiermeile.

1894 wurde die freiwillige Feuerwehr im Gasthaus „Krone“ gegründet. 1911 veranstaltete die Vereinigung den Kreisfeuerwehrtag und im selben Jahr fand die Weihe der neuen Fahne statt. Im Buch von Manfred Resch, „Dudenhofen, wie es einmal war“, ist auf der Seite 189 das alte Spritzenhaus vor der evangelischen Kirche zu sehen. Von der heutigen Nieuwpoorter Straße aus stand es genau vor dem Kirchenportal. Dahinter befand sich damals der zweite Backes, heute ist von dieser „Zwillingsbäckerei“ noch ein Backhaus übrig geblieben.

1960 befanden sich 100 Namen in den Mitgliederlisten der Brandbekämpfer, davon 50 Aktive. 1976 riefen die Floriansjünger die Jugendfeuerwehr ins Leben. 1979 beschäftigte eine Brandserie die Dudenhöfer Wehr, der Name des „Feuerteufels“ machte die Runde.

Bei den zweitägigen Festivitäten zum runden Jubiläum der 125-Jahr-Feier gab es bei dem ein oder anderen Gespräch Muße, um auf die letzten Jahrzehnte oder gar auf die Anfangszeit zurück zu blicken.

Der erste Wehrführer, damals Kommandant genannt, hieß Andreas Resch I. Ihm folgte 1947 Philipp Klein II., danach übernahm 1965 Helmut Rühl das Amt. Ihm folgte 1988 Richard Reppel, danach Bernd Klein ab 2003. Die Einsatzabteilung verschmolz im November 2011 mit den Kräften aus Nieder-Roden. Aktuell ist Gerhard Weitz seit Herbst 2015 Vorsitzender des Feuerwehrvereins.

Helmut Rühl ist heute Ehrenvorsitzender, und trat der Feuerwehr 1959 bei. Damals stand er im öffentlichen Dienst der Gemeinde Dudenhofen, so ermunterte ihn der damalige Bürgermeister Ludwig Kratz (LK IX) zu dem Schritt.

In seinen Anfangszeiten ging es noch mit der Handspritze auf dem Handwägelchen zur Übung. Neben dem Bau des Spritzenhauses an der Friedberger Straße mit Ausbauten 1973 und Erweiterung um einen Unterrichtsraum 1994 erinnert sich Helmut Rühl gerne an die Zeit, als Dudenhofen sich mit Nieuwpoort in Belgien verschwisterte.

Eine Gruppe Feuerwehrleute von etwas mehr als einem Dutzend reiste bereits um den 1. Mai 1975 nach Belgien, und somit zwei Monate vor der offiziellen Delegation. Sie reichten in ihrem Hotel dem belgischen Wehrführer die Hand zur Freundschaft. So entstanden Kameradschaften. Später fanden die Dudenhöfer Unterkunft bei den Nieuwpoorter Kollegen. „Wir haben viele schöne Sachen miteinander erlebt“, denkt Helmut Rühl an die Freundlichkeit im befreundeten Ausland zurück, „es hat mich beflügelt“. Auch heute noch gibt es Fahrten der Jugend an die Nordsee.