Rodgauer Lauftreff zufrieden mit Resonanz 800 Sportler starten beim Ultramarathon

Wie an der Perlenkette aufgezogen zog sich der Tross der Athleten beim 18. Ultramarathon. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Kurz nach 10 Uhr gingen die 811 Athleten beim 18. Ultramarathon des Rodgauer Lauftreffs (RLT) auf die Strecke. Der zehn Mal zu umrundende Parcours führte vom Naherholungsgebiet Gänsbrüh bis zu den Anlagen des Geflügelzuchtvereins und weiter Richtung Seligenstadt. Bis die mehr als 800 Teilnehmer zu Beginn der 50 Kilometer die Startlinie überschritten hatten, vergingen mehr als zwei Minuten. Die erste Runde absolvierte die neunköpfige Spitzengruppe in 19.30 Minuten.

Auf und neben der Strecke ging es häufig freundlich und familiär zu. Die Sportler verkürzten sich die Laufzeit mit dem ein oder anderen Plausch. Familie Klatt grüßte mit einem Plakat ihren Schwager Dirk Klatt. Der aus Montabaur angereiste Läufer absolvierte seinen 200. Marathon und bildete mit den anderen 15 Läufern aus der Heimat die Gruppe Klattis-Clan. Der 59-Jährige läuft seit 1994 Marathons und startete bereits bei legendären Wettkämpfen wie in Biel.

Alle trotzen der Kälte

Mit den Temperaturen gingen die Athleten sehr unterschiedlich um. Herrschten beim morgendlichen Aufbau durch die RLT-Helfer noch acht Grad unter null, so stieg die Temperatur zum Mittag natürlich leicht an. So mancher startete wärmend eingehüllt in Sportlerfunktionskleidung, andere wollten auf kurze Hosen nicht verzichten. Kurzärmelige Hemden kamen ebenfalls zum Einsatz, bei so manchem Teilnehmer vermutlich wegen der tätowierten Körperpracht. Eine der weiblichen Starterinnen brauchte für die Bewältigung der Strecke Unterstützung durch ihre Krücken.

Letztes Jahr freute sich der RLT um seinen Vorsitzenden Wolfgang Junker über den Teilnehmerrekord von 960 Sportlern. Dieses Jahr meldeten sich mehr als 1.000 Leute im Vorfeld an. Wie üblich, wurden es dann doch etwa 15 Prozent weniger. Dass es zu keinem neuen Teilnehmerrekord reichte, nahm Junker sportlich: „Wir sind keine Rekordjäger“. Am Streckenrand gab es aufmunternden Beifall für die tapferen Sportler. Zum Publikum zählte Ehepaar Wolfgang und Gerda Pinnow aus Nieder-Roden, die zu den Gründern des RLT zählen. In der Nähe der Wendeschleife unterhielt DJ Peter Budszus mit Anlage und flotter Popmusik.

Kein Quartier mehr für Sportler

Übernachtungsmöglichkeiten gab es dieses Jahr von Seiten des Veranstalters keine mehr. Aus Gründen des Versicherungsschutzes diente die Halle des TSV Dudenhofen nicht mehr als Quartier für Sportler. Aber auch diese Neuerung wurde laut Wolfgang Junker gemeistert. Fast alle Teilnehmer reisten morgens an, selbst aus hunderten Kilometer Entfernung. So standen Lauffreunde von Bern bis Berlin in den Listen.

Neben den Leistungen auf der Laufstrecke stand auch jede Menge Arbeit hinter den Kulissen auf dem Programm. Der TSV Dudenhofen stellte nach wie vor seine Halle für die Verpflegung der Sportler zur Verfügung. Dafür galt es den Hallenboden auszulegen und die Abläufe zu organisieren. „Anne Junker hat das toll im Griff“, lobte Horst Böhm die Organisationschefin. 30 bis 40 ehrenamtliche des RLT schoben in diversen Schichten Dienst in der Halle. 200 Würstchen und 500 Portionen Linsensuppe gab es für die Athleten zu futtern. 60 bis 80 Sportler übernachteten in der Vergangenheit in der Halle. Letztendlich leisteten 101 Personen Dienst an dem Tag des Marathons.

Wie alles begann

Horst Böhm erinnerte an die Anfänge der Veranstaltung im Jahr 2000. Damals zählte er mit Heinrich Appel, Klaus Stüber und Gerhard Walper zu den Ultraläufern des RLT. Aus dem Quartett wurden die Ideengeber des Langstreckenlaufs. Kurzerhand wälzten damals die vier Laufbegeisterten die Termine der nationalen Veranstaltungen. Letztendlich blieb nur der Januar, um selbst als Organisator in Erscheinung zu treten. Beim ersten Start traten 86 Läufer an. Was zunächst als einmaliges Event geplant war, sprach sich im Lauf der Jahre in der Sportlerwelt herum. Inzwischen traten Athleten aus nahezu 20 Ländern in Rodgau an.