Die berüchtigte Kraut- und Braunfäule macht sich früher breit Anhaltende Nässe macht die Tomaten anfällig für Krankheit

Symbolfoto: dpa

Rodgau (pul) – Es ist nicht leicht, erfolgreich Tomaten zu züchten. Wer die roten Nachtschattengewächse ernten möchte, hat einige Tipps und Kniffe zu beherzigen. In diesem Jahr haben es die Gärtner besonders schwer. Albert Ott aus Hainhausen kann ein Lied davon singen: „Die Nässe der letzten Wochen lässt die berüchtigte Kraut- und Braunfäule dieses Jahr viel früher und noch härter zuschlagen als sonst“. 

Mehr als 50 Jahre hat der Hainhäuser Erfahrung im Obst- und Gemüseanbau. Jedes Jahr pflanzt er in seinem Hainhäuser Garten diverse Tomatenarten. Dabei greift er auf bewährte Sorten zurück, probiert aber auch jährlich Neues aus.

Bei Albert Ott schrillen die Alarmglocken, wenn an den unteren Blättern einer Pflanze graugrüne, später dunkelbraune Flecken zu sehen sind. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist am Rand der Flecken ein weißlicher Pilzrasen zu erkennen. Bei starkem Befall werden sogar die Stängel erfasst. Im weiteren Verlauf entstehen auf den Früchten große schmutzig-braune und leicht eingesunkene Flecken. Das Fruchtfleisch verhärtet sich und verfault.

Nun stellt sich die Frage, was gegen diesen Pilzbefall getan werden kann. Albert Ott empfiehlt morgendliches Gießen. Die Blätter dürfen dabei nicht nass werden. Wasserspritzer bringen den Pilz zu den Blättern. Halb im Boden eingegrabene Drainagetöpfchen helfen hier weiter. Wurden Blätter trotz der Vorsichtsmaßnahmen befallen, müssen diese sofort entfernt werden. Vorbeugend lassen sich in Jahren mit hoher Luftfeuchtigkeit Tomatenpflegemittel mit exakter und leicht durchzuführender Dosierung im Fachhandel besorgen.

Damit vom Regen durchnässte Tomatenpflanzen schneller trocknen, hilft eine zugige Stelle im Garten gegen den Pilz, denn die Tomatenpflanzen trocken so nach einem Regenguss schneller ab. Stickstoffüberdüngung bereitet ebenfalls den Boden für den Pilz. Da die Pilze im Boden überwintern, sollten die Tomaten jährlich an anderen Stellen gepflanzt werden. Im Gartenfachbetrieb gibt es resistentere Tomatenarten. Aber selbst diese werden befallen - allerdings später. Ein größerer Pflanzabstand fördert ebenfalls das schnelle Abtrocken der Blätter.

Mit diesen Tipps steht der nächsten Ernte nichts im Weg und so lassen sich auch im nächsten Jahr wieder leckere Tomaten auf den Teller bringen.