Hospiz am Wasserturm: „Leben im Tod - Tod im Leben“ Ausstellung nähert sich beklemmenden Fragen

Hospizleiterin Claudia Bauer-Herzog (Dritte von rechts) erläuterte die Ausstellung und begrüßte die Gäste. Bild: prochnow

Rodgau – Hilfe im Sterben oder zum Sterben? Das ist eine der Überlegungen, zu denen eine Ausstellung im Hospiz am Wasserturm anregt. Sie wurde am Welthospiztag unter dem Titel „Leben im Tod - Tod im Leben“ mit Melodien eines jungen Gitarristen eröffnet. Auf rund 20 Stelen werden Themen rund um Tod und Sterben aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. „Intensivmedizin kann Leben verlängern, auch wenn dieses Leben von schwerster Krankheit und unerträglichen körperlichen und seelischen Schmerzen geprägt ist“, heißt es. „Aber wer entscheidet, welche Leiden ertragbar sind, wie sieht ein würdevolles Lebensende aus und was heißt,selbstbestimmt’?“ Palliativmedizin könne per Schmerztherapie Lebensqualität erhalten, bei der Hospizarbeit stehen die Bedürfnisse sterbender Menschen im Mittelpunkt.

Interessierte erfahren, dass aktive Sterbehilfe strafbar, die „Beihilfe zur Selbsttötung“ und „Sterbenlassen durch das Abschalten von Apparaten“ oder spezielle Medikamente zulässig seien. Die Stelen vermitteln Aspekte zu Suizid („Alle 56 Minuten nimmt sich ein Mensch das leben.“), zum Tod durch Unfall und Krankheit, zur Bestattungskultur und zu Gefühlen der Angehörigen. Konzipiert wurde die Sammlung von der katholischen Erwachsenenbildung, dem Referat Hospiz- und Trauerseelsorge und dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer im Bistum Speyer. Die Tafeln sollen „Räume eröffnen, den religiösen, ethischen, medizinischen, juristischen oder auch ganz persönlichen Fragen zu Sterben, Tod und Trauer nachzugehen“, erklärte Hospizleiterin Claudia Bauer-Herzog. Sie begrüßte den Musikstudenten Jack Muir von Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt, der Songs von Simon and Garfunkel, Tom Petty, den Beatles und andere Evergreens zur Gitarre sang.  

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