Vandalismus führt zum Rückzug der Beet-Patin Christel Wiens Donja Stubica schenkte Rodgau Mühlrad

Das Areal um das Weiskircher Mühlrad ist ein hübsches Fleckchen. Wenn das Blumenbeet gepflegt ist, lässt sich auf der daneben stehenden Bank der Sommer genießen. Christel Wiens hat sich jahrelang um das Kleinod gekümmert. Nun werden Nachfolger gesucht. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Seit mehr als zwölf Jahren kümmert sich Christel Wiens um das Kleinod im Norden Weiskirchens. Das Mühlrad ist ein nettes Plätzchen, um im Sommer etwas kühleren Schatten zu genießen. Die Weiskircherin kümmerte sich um die dort gesetzten Pflanzen. Es wurde der Boden gelockert, es wurde gegossen, und wenn nötig auch neu bepflanzt. Wenn Christel Wiens frische Erde für die Pflege brauchte, bekam sie städtische Unterstützung, dann kam eine Fuhre Boden per Laster.

Was nun passierte, war dann aber doch genug für sie. Wie schon vor drei Jahren wurden kürzlich Blumen und Büsche aus dem Boden gerissen. Als Christel Wiens an den Ort ihrer Arbeit kam, hatten sich Vandalen ausgetobt.

Partnerschaftsverein hofft auf Stadt

„Es passierte immer mal wieder“, so Christel Wiens, dass ein Hund eine Pflanze heraus buddelt oder eine der Blumen eingeht. Dann stellte dies gar kein Problem für die engagierte Hobbygärtnerin dar, sie kümmerte sich um neues Grün und sorgte für dessen Wohl. Der aktuelle Vandalismus geht ihr dann doch zu nah. Sie zieht sich zurück und hängt den ehrenamtlichen Job an den Nagel. Das Mühlrad ist ein Geschenk an Rodgau, und zwar von der Partnerstadt Donja Stubica. Es wurde 2004 in Kroatien gefertigt, wie sich Hermann Jäger erinnert. Ein Jahr später kam es an seinen jetzigen Platz. Hermann Jäger ist der aktuelle Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Donja Stubica.

Als zusätzliches Hindernis für Christel Wiens erwies sich zunehmend die steile Böschung an der Rodau. Von dort holte sie jahrelang das Gießwasser für die Pflanzen. Aber bei dem aktuell niedrigen Wasserstand kam die Ruheständlerin nicht mehr sicher an das kühle Nass heran. So traf Christel Wiens für sich eine Entscheidung: „Ich mache es nicht mehr“. Nun steht die Frage im Raum, wer sich künftig um das Wohl der Grünfläche kümmert. Hermann Jäger wird mit der Stadt reden, ob von städtischen Mitarbeitern ein Auge im Rahmen der Grünflächenpflege auf das Kleinod geworfen werden kann. Dann bliebe ein kleines Stück Rodgau wieder ein bisschen schöner.