Sportfreunde Rodgau in SGH-Halle Rakete um Rakete bei der Piratensitzung

Bei der Piratensitzung jubelte die Menge den Tanz-, Musik- und Klamaukgruppen zu. Die Guggemusik/Druffkapell heizte die Stimmung zur Mitte der Veranstaltung an. Die Akteure der Sportfreunde versprühten Frohsinn am laufenden Band, sodass das sehr gut aufgelegte Publikum zu nahezu jeder Programmnummer eine Rakete abfeuerte. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Umjubelt waren die Auftritte der Piraten der Rodgauer Sportfreunde. Bei ihrer großen Fastnachtsshow riss es das Publikum von den Stühlen und das Narrenvolk gratulierte für die tollen Auftritte mit Rakete um Rakete.

Die Mottopräsentation zu Beginn brachte es an den Tag: Der Klimawandel werden auch von Rodgauer Karnevalisten wahrgenommen. So feiern die Piraten in Eis und Schnee: „Der Pinguin steppt mit dem Bär, unsere Eiszeit bietet mehr“. Und ein mitreißendes „Like ice in the sunshine“ wärmte das Publikum in der SGH-Halle sogleich auf für fünf Stunden Programm. Das Eis schmolz rasend schnell beim flotten Auftritt der Piratengarde. In den Reigen der tänzerischen Darbietungen reihte sich Philine Täubner ein, die für ihre sportliche Leistung mit einer Rakete des Publikums belohnt wurde. Als Gegenpol zu feurigen Tänzen warf die Kokolores-Kompanie die Eisheiligen und die coole Sophie in den Ring.

Tanz-Bar nahm das Kampagnemotto wörtlich und wandelte die Garderobe sekundenschnell vom hitzigen Feuerrot in eisiges Blau. Bei so viel Schnee und Eis packten Disharmonie die Skischuhe ein und wedelten mit kräftigem Einkehrschwung. Schneehasen mit Germknödel standen ganz weit oben auf der Vergnügungsliste, die Gesangsformation mit Rhythmus im Blut setzte einen umjubelten Höhepunkt vor der Pause.

Prinzenpaar gibt sich die Ehre

Gleich nach der Unterbrechung fuhr die stimmungsgeladene Party fort, die Guggemusik Druffkapell schlüpfte in die Kostüme und griff zu den Instrumenten. Hoher Besuch kam aus Giesem nach Haahause, das Prinzenpaar Holger II. und Sarah II. gaben die Ehre. Mit Piraten-Chef Rudi Ott und Peter Otto (JSK) gesellten sich die Sitzungspräsidenten zu den Tollitäten auf die Bühne und überreichten einander - mit herzlichen Umarmungen gewürdigt - gegenseitig die Kampagneorden.

Der letztjährige Brand am Badesee, wo nahm die Feuerwehr nur das Löschwasser her? Überall neue Baugebiete, Baustopp bei der vorschnellen Abrissbirne am früheren Pig & Pipes, was ist mit den Kosten durch die Vergabe der Stromkonzessionen - mit breitem Themenblock hielt schon zu Beginn der Sitzung Rudi Ott in bester Fastnachtstradition als Protokoller der Obrigkeit den Spiegel vor. Aber letztendlich „auch wenn hier und dort läuft etwas verkehrt, Rodgau ist und bleibt liebenswert“.

Die Spiegel bemühten auch Marcel Rupp und Michael Weimer. Wer ist die Schönste im ganzen Land? Mit langjähriger Bühnenerfahrung ließ sich die Märchenwelt der Weltpolitik trefflich reflektieren. Protokoll 2.0 vom Online-Journalismus-Studenten Max Eser, trocken bis makaber wurde ohne Blatt vor dem Mund aus allen Rohren gefeuert, auch für ihn jubelte das Narrenvolk.

Zwerchfellmassage

Später stand Max Eser mit Leon Brehler, Lars Mathes, Pelle Rauch und Moritz Schlaich als Six-Pack auf der Bühne. Am Ende ehrten die Zuschauer den Auftritt von Evolution of Dance. Trockener Humor par excellence vom „Hausmeister mit der Gitarre“. Frank Hochhaus folgten die Zuschauer mit lautem Humba Humba Täteräää. Einen bejubelten Ausflug in die Welt der Musicals feierte die Flotte Tanzflotte in schicken Kostümen.

Der letzte tosende Applaus gehörte den Umwelthelden der Taktwerke Rodgau, der Gruppe Taktlos.  Davor blieb Frank Eser aus der Bütt heraus nichts anderes, als den Stecker zu ziehen. Schöne neue Digi-Welt, als Opfer der Vernetzung und als Sklave-digitalis trieb er kraftvoll die Arbeit mit den modernen Haushaltshilfen auf die Spitze. Das Kurorchester des Musikvereins Weiskirchen griff zu den Instrumenten und beim Finale stand Chef-Pirat Rudi Ott zwischen der Garde und seinen Aktiven und verabschiedete das Publikum aus dem voll besetzten Saal.