Spaß für die Familien Rodgauer Wasserturm dient auch der Vermessung Deutschlands

Beim Wasserturmfest vergnügten sich die Besucher rund um das Jügesheimer Wahrzeichen. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Er ist 80 Jahre alt, 43,5 Meter hoch und immer wieder das Ziel von Rodgauer Bürgern: Der Wasserturm stand und steht regelmäßig im Rampenlicht, ob beim Tag des offenen Industriedenkmals oder wie aktuell beim Wasserturmfest. Das mehrtägige Fest rund um das 80 Jahre alte Gebäude zelebriert der Verein Freunde des Wasserturms nun schon seit Jahrzehnten.

Die Vereinsgründung liegt bereits 30 Jahre zurück. Wie der Vorsitzende Frank Eser berichtete, saßen damals einige Jügesheimer bei einem Schoppen zusammen und überlegten, welche Festivitäten als nächste anstanden. Der Wasserturm hat „Geburtstag“, fiel es einem klugen Kopf in der fröhlichen Runde ein. 50 Jahre jung wurde damals das Jügesheimer „Maskottchen“ – ein Grund zum Feiern.

In die gleiche Zeit fiel das Vorhaben, den Stolz der Jügesheimer dem Erdboden gleich zu machen. Dies galt es zu verhindern. So zumindest schrieben es sich damals die Jügesheimer auf die Fahne und gründeten einen Verein zum Erhalt des Wasserturms. Und schon sprudelten die Ideen, wie sich das Andenken erhalten und das Gelände rund um den Bau wiederbeleben ließ.

1986 gründete sich der Verein der Wasserturmfreunde, ein Jahr später erhielt das Bauwerk seinen Status als Industriedenkmal. In den Jahren danach schritt die Aufwertung des Jügesheimer Wahrzeichens voran: 1989 wurde der Turm renoviert, 1990 wurden die Wasserspeier am Eingang nach den Originalvorlagen rekonstruiert. Zwei Jahre danach erhielt der Turm seine Beleuchtung, im Jahr darauf wurde die Eingangstür restauriert und die Elektronik erneuert. 1994 wurde der 170 Stufen umfassende Aufstieg per Verkleidung sicherer und 1995 tummelten sich hunderte Gäste bei der zehnten Auflage des Wasserturmfestes rund um das geschichtsträchtige Symbol.

Der Wasserturm in Jügesheim ist einer von acht topografischen Punkten erster Ordnung, wie anderorts der Feldberg und die Zugspitze. Er dient somit der kartografischen Vermessung der Bundesrepublik Deutschland.