Das Publikum jubelt bei der Sitzung der SGH-Gudsjer „Vive la France im närrisch Haahause“

Mit flotten Tanzschritten feierte die SG Hainhausen ihre erste große Fastnachtssitzung in diesem Jahr. Das Foto zeigt Clarissa Dörfler. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Haahäuser Gudsjer rührten in Gemeinschaftsproduktion einen karnevalistischen Zaubertrank an. Geführt von Miraculix (Jochen Pommer), dem weisen Druiden aus den Asterix-Comics, kamen reichlich Tanz, Spaß und Unterhaltung in den Braukessel. Daraus entstand ein Sud, der dem gallisch maskierten Publikum übermenschliche Fastnachtsfreuden bescherte.

Apropos Gallien: Dass neben Miraculix auch die beiden Sitzungspräsidenten Torsten Rudolph als Asterix und Michael Pommer als sein kongenialer Partner Obelix die Narrenschar begrüßte, passte zum Gudsjer-Kampagnemotto: „Wir machen eine riesen Sause, vive la France im närrisch Haahause“.

So hüllten sich viele der Tanzgruppen ist Motto gerechte Kostüme. Die Minidancers begannen ihre Premiere in Pantomime-Manier, die Kolibris duellierten sich als Musketiere und die tänzerische Vorzeigegruppe der Gudsjer, die Starlight-Dancers, zog es ebenfalls in die Metropole an der Seine: Die Damen nahmen das Publikum per Tanzschritte mit auf einen Trip durch die Straßen von Paris. In selbst gestalteten Kostümen ging es vor einem Flair spendenden Bühnenhintergrund über den Champs-Élysées.

Aus Jügesheim stieg der Flaschengeist von Jennys Sklaven aus der Wunderlampe. In tollen Kostümen zelebrierte das Männerballett einen umjubelten Auftritt. Später am Abend schwangen die Rodaudabber als Haahäuser Männertanzgruppe die Hüften, Saint Tropez am Baggersee.

Tänzerisch hat Gudsjer in den letzten Jahren und in den jungen Jahrgängen stark „aufgerüstet“.

Das Duo Jessica Schön und Clarissa Dörfler begeisterte in sportlicher und graziler Manier. Es tanzte die Garde ein französisches Garde-Medley, zu ehren der Rodgauer Tollitäten, Sebastian II. und Sabrina II.

Als Duo ebenfalls auf den Brettern der Bühne, Uwe Kohl und Jochen Pommer. Die beiden Touristen eroberten – kurzfristig für einen entfallenen Programmpunkt - die Bühne, plauderten wortgewandt von ihren Erlebnissen und stellten abschließend die skurrilsten Thesen auf, bis das Volk im Saal tobte.

Mit viel Kreativität in der Haahäuser Narrhalla serviert, stand Ratatouille bei den Gassehoppsern auf der Speisekarte. Die Söhne Rodgaus machten sich auf zum Camping auf dem Festivalgelände, und Steffen Kuhn balancierte auf der Leiter statt in der Bütt, denn als Elektriker muss schließlich irgendjemand aktiv werden, wenn Gott sprach: „Es werde Licht“.

Protokoller in sympathischer Manier, das Positive in den Vordergrund rückend, trat Co-Sitzungspräsident Michael Pommer in die Bütt: Greta auf großer Welttour, ob im ICE auf dem Boden oder doch in der 1. Klasse? Beim protokollarischen Jahresrückblick meldeten sich die Royals beim Megxit arbeitslos, dem US-Präsidenten wünschte der Protokoller nicht gerade das Beste für die Wahlen im November, dafür umso mehr einem beliebten Geistlichen im Ruhestand: In Giesem ist Pfarrer Meissner in Rente gegangen, „46 Jahr in de Kersch, in der Zeit gab es 58 Trainer uffem Bieberer Bersch, so ein sympathischer Mensch, Hochachtung vor diesem Mann“.

Sogar die Gewitterfallböe im letzten August hatte ihr Gutes, „der Rodgauer Wald wurde stark rasiert, so war zu sehen, dass Rodgauer Bürger noch zusammenstehen, trotz Facebook, Twitter und den ganze Mist, haben wir gemerkt, wie wichtig Nachbarschaft ist“.

In den Applaus und die Freude des Publikums hinein, brachte Michael Pommer den Kalauer schlechthin aus der realen Welt: Das Ordnungsamt hatte in Hainhausen ein herrenloses Huhn „verhaftet“, „ohne Ausweis, kaum zu glaube, wurde das Federvieh einen Tag gefangen gehalde, die Personalie konnte keiner feststelle, dann kam das Huhn wieder nach Haus‘, ich frag mich, ob es nun vorbestraft ist“.

Ein weiterer Großer in der Bütt kam in der zweiten Hälfte des Abends mit Andreas Kraus aus Offenbach. Und als sei die Stimmung noch nicht hoch genug am Kochen, kamen die Giesemer Trottwa Lersche von JSK und brachten das Publikum im Saal zum Jubeln.

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