Frauennetzwerk hat wieder in den Rodau-Park geladen Weißes Fest mit vielen Leckereien

Es sieht so aus, als werden viele neue Kontakte geknüpft. Bild: prochnow

Jügesheim – Ganz in weiß mitten im Grünen, so präsentiert sich der Rodau-Park am Sonntagmittag. Das Rodgauer Frauennetzwerk hat bereits zum siebten Mal an die Weiße Tafel gebeten, und rund 100 Genießerinnen und Genießer von kulinarischen Leckereien treffen sich hinter der Wasserschlange. „Wir haben ums Wetter gezittert“, erläutert Initiatorin Sybille Stallman-Beseler, „aber wir haben an die Vorhersage geglaubt“. Und die hatte das Wort Regen nicht im Bericht, auch Hitzegrade und Schwüle sind nicht angekündigt, so frönen die Menschen in weißen Hosen, Hemden und Hüten sowie auf Hussen und an Hüllen für die schmalen Garniturtische und -bänke der Geselligkeit. Familien und Freunde sowie mutige Singles erscheinen mit prall gefüllten Picknickkörben, Leinentaschen und Plastikboxen. Vor dem neutralen Hintergrund strahlen blaue Wasserflaschen, orangefarbener Aperitif, silberne Thermoskannen und knallbunte Plastikschalen wie gesetzte Kunstwerke. Die schmalen Tischplatten fordern das Geschick des Stapelns und Anordnens heraus, das Dessert wartet am Kopfende in einem Korb im Gras auf seinen Einsatz. Für viele Teilnehmer gehört edles Porzellan, bevorzugt auch in weiß, zum „White Dinner“. Die Speisekarte erweist sich so vielfältig wie die Gästeschar, reicht von Käsekuchen und koffeinfreien Kaffee über Couscous bis zur Käseplatte. Saftflaschen machen die Runde wie Frikadellen und Nudelsalat. So kommen Tischnachbarn ins Gespräch, und das entspricht dem Anliegen der „Weißen Tafel“. Die Initiative wurde in Paris geboren, informiert Sprecherin Stallman-Beseler. „Nachbarn haben sich oft heimlich verabredet und an außergewöhnlichen, öffentlichen Plätzen getroffen.“ Sie waren weiß gekleidet und brachten alle Utensilien selbst mit, verließen die Areale nach dem Ende der Tafel ohne Spuren zu hinterlassen.

Dafür sorgen auch die Beteiligten in der Aue an der Konrad-Kappler-Straße. Allein auf den Status der Geheimniskrämerei verzichten die Veranstalterinnen. Zu ihrem Netzwerk zählen der Verein Frauentreff, Damen des Ausländerbeirats, Parteifreundinnen aus den Reihen von CDU und SPD, die Frauenorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde, Gläubige aus der katholischen Pfarrei und das Mütterzentrum Frauenzimmer Rodgau. Dankbar erwähnt die Organisatorin Clarissa Leopoldsberger von der Gleichberechtigungsstelle im Rathaus und Getränkehändler Friedrich, der die Sitzgelegenheiten beigesteuert hat, die Kulturinitiative Maximal und den Verein für Multinationale Verständigung, die ebenfalls die Aktion unterstützen. Helferinnen am Morgen das Möbel aufgebaut und streifen jetzt mit einem Sektkühler durch die Reihen, um Spenden zur Deckung der Kosten einzusammeln.
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