Neuer Freitagstreff vor dem Paradieshof Genuss belebt den Paradiesplatz

Uli Schlepper (links) und Jürgen Vieth beginnen mit dem Bestücken der Apfelpresse für den Freitagstreff auf dem Paradiesplatz. Foto: Wetzel

Sachsenhausen (zuw) – Zum gemeinsamen Genießen lädt seit dem 19. Mai eine Initiative von Gastronomen in Sachsenhausen jeden Freitag von 16 bis 22 Uhr auf den Paradiesplatz ein. Dieser „Freitagstreff“, wie die Veranstalter den gemütlichen Ausklang der Arbeitswoche nennen, könnte ein Schritt zur regelmäßigen Wiederbelebung des Areals vor dem seit Jahren verfallenden Paradieshof sein. Jürgen Vieth und sein Kollege Uli Schlepper hatten zwar in einem Wettbewerb über die künftige Nutzung des charakteristischen Gebäudes mit ihrem Konzept neben der Einrichtung von Wohnraum, eines Clubs und eines Tagescafés auch eine Sachsenhausener Variante der Kleinmarkthalle mit entsprechendem Frischwarenangebot vorgestellt, das Rennen aber aus Finanzierungsgründen verloren. Da wäre es naheliegend gewesen, einen Freitagsmarkt als Alternative zu Supermarkt und Gemüselädchen ins Leben zu rufen, denn der Bedarf ist im Viertel vorhanden und der am nächsten gelegene Wochenmarkt am Südbahnhof gut zehn Minuten Wegzeit entfernt. Dennoch entschieden sich die Organisatoren gezielt dagegen: „Obst- und Gemüsestände brauchen einen hohen Durchlauf, sonst leidet die Stimmung“, erklärte Jürgen Vieth. Nun bieten derzeit knapp zehn Stände diverse Kulinaria an: neben Getränken wie Wein, Bier, Apfelwein und Alkoholfreiem auch Kaffee, dazu Köfte und Döner, Kotelett und Kartoffelsalat sowie die üblichen Frankfurter Spezialitäten – Leiterchen, Handkäs’, Grüne Soße und heiße Wurst. Zwar ist innerhalb von zwei Gehminuten der „Markt im Hof? erreichbar, allerdings nur an Samstagen. „Dort sind aber auch die Preise höher“, gab Jürgen Vieth zu bedenken, „wir sind hier bodenständiger.“ Dies trifft allerdings nur auf die Sachsenhausener Küche zu (3 bis 6,50 Euro); die anderen Speisen stehen in Sachen Preisen der Konkurrenz in der Wallstraße in nichts nach: Die Gerichte kosten zwischen 8,50 und 24,50 Euro. Dafür könnte es demnächst angenehme musikalische Untermalung dazu geben, wenn es nach dem Willen der Veranstalter geht. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist der Apfelsaft frisch aus der Presse. Wenn die „Freitagstreff“-Organisatoren noch mehr Ideen solcher Art haben und umsetzen können, ist der Paradiesplatz sicher schnell ein attraktiver Treffpunkt für die Menschen in Sachsenhausen. Schon bei der Eröffnung kamen die Besucher nicht nur aus diesem Stadtteil: „Etwa 300 Leute kamen, auch von weiter her“, berichtete Jürgen Vieth. „Die Resonanz war sehr positiv; da haben wie einen Nerv beim Publikum getroffen.“