Ausstellung in der Galerie Textor 74 mit Tuschekunst Japan trifft Europa

Natalja von Westernhagen (links) und Renalisa Bergmann präsentierten Japanische Tuschekunst. Bild: Helmut Mohr

Sachsenhausen (zmo) – Renalisa Bergmann und Natalja von Westernhagen, zwei Künstlerinnen der Tuschemalerei, stellen in der Galerie Textor 74, Textorstraße 74, „Japanische Tuschekunst trifft Europa“ aus. Die Ausstellung ist noch bis 6. März dort zu sehen.

„Die japanische Tuschemalerei Sumi-e hat in Asien eine sehr lange Tradition. Schon im zwölften Jahrhundert kam sie mit dem Zen-Buddhismus nach Japan. Sumi heißt übersetzt ,schwarze Tusche’ und das kleine ,e’ bedeutet die Malerei an sich“, erläutern die Künstlerinnen. Die Schwarz-Weiße-Kunst der Tuschemalerei entstand aus der asketischen Haltung der Zen-Mönche, die mit äußerst sparsamen Mitteln ihre Kunst herstellten. „Die Pinselstriche erfassen daher nur das Wesentliche. Eine naturgetreue Abbildung ist nicht gewollt, sondern, mit der Malkunst soll die Schönheit der Natur zum Ausdruck kommen. Die Kunst entsteht im kreativen Moment des Schaffens“, heißt es von den Expertinnen.

Die zahlreichen Werke der beiden Künstlerinnen sind beeindruckend schön. Man erkennt förmlich das spirituelle Denken dieser Kunstform, das dem Wohlbefinden von Seele und Geist eine wahrhaft große Bedeutung zumisst.

Renalisa Bergmann lebt als freischaffende Künstlerin in Frankfurt. Sie studierte 25 Jahre diese Malkunst, erhielt mehrere Auszeichnungen, gab Unterricht und Seminare in Holland, im Frankfurter Städel und in Venedig. Als Kuratorin leitete sie zahlreiche Ausstellungen von Künstlern aus Japan, China, Vietnam und Korea. Lesungen, Konzerte, Workshops rundeten ihre Aktivitäten ab. Seit 2021 ist sie Geschäftsführerin der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft Frankfurt.

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Natalja von Westernhagen ist gebürtige Ukrainerin und arbeitet im Rheinland-Pfälzischen Essenheim. Sie ist Preisträgerin verschiedener internationaler Ausstellungen. Von Westernhagen nimmt kontinuierlich Unterricht bei der Sumi-e Meisterin Harumi Tohsei Kobayashi in Tokio. Auch sie leitet unterschiedlichste Workshops und Kurse. Ihre Kunst wurde in Österreich, Deutschland, Spanien, Japan und den USA ausgestellt. Auch sie ist Mitglied der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft Frankfurt.

Dass Tuschemalerei eine tiefe entspannende Wirkung erzielen kann, ist nicht neu und liegt wohl an der meditativen Ausrichtung dieser Kunstform. Somit scheint Sumi-e auch eine positive Wirkung auf den Körper zu haben, wie es bei vielen anderen Meditationsformen und künstlerischen Betätigungen der Fall ist. Stressabbau, Bewältigung von Kummer oder körperlichen Erkrankungen; Sumi-e kann vielen Menschen ein Ventil bieten, um ihren Geist zu entspannen und ihre Gefühle in Form von Bildern auszudrücken.

Die Exponate in der Textorstraße 74 können auch käuflich erworben werden. Weitere Ausstellungen sind geplant, so das Nippon-Connection-Festival im Juni in der Naxos-Halle und zum Japan-Tag der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft im Oktober im Saalbau Bornheim.