Barocke Meister erwachen zum Leben Konzert in der Sachsenhäuser Dreikönigskirche

Der Kurt-Thomas-Kammerchor unter der künstlerischen Leitung von Dreikönigskantor Andreas Köhs. Foto: p

Sachsenhausen (red) – Der Kurt-Thomas-Kammerchor unter der künstlerischen Leitung von Dreikönigskantor Andreas Köhs stellt sein neues A-cappella-Konzertprogramm am Sonntag, 18. September, ab 18 Uhr in der Frankfurter Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Mainufer vor.

Der Kurt-Thomas-Kammerchor Frankfurt beging im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Bestehen und widmet sich in seinem aktuellen a-cappella-Programm dem kompositorischen Schaffen barocker und romantischer Meister und stellt darunter erneut in besonderer Weise sehr selten zu hörende musikalische Kostbarkeiten vor.

Dabei sind Motetten zweier Komponisten aus der weitverzweigten Komponistenfamilie Bach, Johann Bach (1604 bis 1673), einem Großonkel, und Johann Christoph Bach (1642 bis 1703), dem Cousin des Vaters des berühmten Johann Sebastian Bach. Von Georg Gottfried Wagner (1698 bis 1756) ist die früher Johann Sebastian Bach zugeschriebene klangvolle doppelchörige Motette „Lob und Ehre und Weisheit und Dank“ zu hören. Wagner war Thomaner an der Thomasschule in Leipzig unter Johann Kuhnau und Johann Sebastian Bach und hatte später als Kantor an der Johanniskirche in Plauen einen guten Ruf als Komponist und versierter Musiker zahlreicher Instrumente. Darüber hinaus stehen eine Motette von Josef Gabriel Rheinberger (1839 bis 1901) und vier Motetten der „Acht geistlichen Gesänge“, op. 138, von Max Reger (1873 bis 1916) als Hommage an den großen Meister im Jahr seines 100. Todestages auf dem Programm.

Mittelpunkt des Konzertes ist die 1815 komponierte doppelchörige Missa in a-moll von Johann Christian Friedrich Schneider (1786 bis 1853), der als Komponist mit einem sehr umfangreichen Schaffen und Organist an der Leipziger Thomaskirche sowie Leiter der Singakademie und Universitätsmusikdirektor zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des damaligen Leipziger Musiklebens avancierte und zu Lebzeiten, zuletzt als Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister, sehr hohes Ansehen genoss. Seine späteren Messvertonungen, verknüpft mit der seinerzeit hohen Wertschätzung reiner Vokalmessen und der engen Verzahnung von Solo- und Chorgesang, waren – wie die auf dem Programm stehende achte Messe Schneiders aus dem Jahre 1815 – ein Ergebnis seines Wirkens als Leiter der Leipziger Singakademie.

Kantor Andreas Köhs bringt zudem in Ergänzung des Vokalprogrammes eines der seltener zu hörenden Orgelwerke Max Regers auf der Schuke-Orgel der Dreikönigskirche zu Gehör. Mit diesem aktuellen a-cappella-Programm des Kurt-Thomas-Kammerchores bleibt Dreikönigskantor Andreas Köhs konsequent seinem Bestreben treu, dem Frankfurter Konzertpublikum auch weniger häufig aufgeführte musikalische Kostbarkeiten vorzustellen. Mit der Darbietung der Messvertonung Friedrich Schneiders gelingt dies darüber hinaus erneut mit einer Frankfurter Erstaufführung.

Der Kurt-Thomas-Kammerchor gehört zu den besten Konzertchören in Frankfurt und blickt unter der künstlerischen Leitung von Andreas Köhs seit mehr als 20 Jahren auf viel beachtete Aufführungen großer Werke der Chorliteratur – sowohl Oratorien und Passionen wie auch a-cappella-Vokal-Werke – insbesondere in der Frankfurter Dreikönigskirche zurück.

Der Eintritt kostet 13, ermäßigt acht Euro. Nur Abendkasse: ab  eine Stunde vor Konzertbeginn.