Mein Praktikum in der Redaktion des Seligenstädter Heimatblattes Artikel schreiben, aber auch sehr viel redigieren

Sollte auch Spaß gemacht haben: Zwei Wochen Praktikum in der Zeitungsredaktion (von links) Anneke Janssen, Philipp Koch und StadtPost-Redakteur Bernhard Koch. Foto: zja

(zja) – Dass einfach nur „rumsitzen“ und „ein paar“ Artikel am Computer verfassen so anstrengend sein kann, erwartete ich vor meinem Praktikum nicht. Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht so wirklich klar, dass Redakteure immer unter enormem Zeitdruck arbeiten und sehr viel zu beachten haben. 

Nachdem mir mein Betreuer Bernhard Koch (beko) am ersten Tag das System erklärte und mich dann gleich zu Beginn ins kalte Wasser warf und gleich meine ersten Texte redigieren ließ, rauchte mir schon nach wenigen Stunden, in denen ich versuchte mir zu merken, worauf es bei Artikel schreiben ankommt, der Kopf.

Erst in den nächsten Tagen gewöhnte ich mich an die lange Bildschirmarbeit. Zudem bekam ich langsam den Dreh fürs Redigieren raus und begann zu verinnerlichen, worauf es beim Artikel schreiben ankommt. Doch selbst dann passierten mir immer noch einige Fehler. Man muss beim Artikel schreiben wirklich viel beachten.

So müssen zum Beispiel die Datumsangaben immer mit Wochentag, ausgeschriebenem Monatsnamen und auf keinen Fall mit Jahreszahl angegeben werden.

Etwas, das mir vorher beim Lesen der Zeitung nie aufgefallen war. Doch ich schrieb nicht nur Texte um, sondern übte auch Blattkritik und schaute meinem Betreuer über die Schulter. So bekam ich das erste Mal mit, wie lange es dauert, bis eine Zeitung druckfertig ist.

Es ist ganz schön viel Arbeit nötig, bis die Seite mit Artikeln und Bildern gefüllt ist, diese richtig platziert sind, die richtigen Überschriften gefunden und die Seite schließlich kontrolliert ist und freigeben werden kann.

Wenn man Pech hat, kommt dann kurz bevor die Seite fertig ist, eine Werbeanzeige für die Seite oder auch eine „ganz aktuelle Meldung“ und die ganze Arbeit war umsonst, da die komplette Seite umgeändert werden muss.

Doch gerade weil bei diesem Beruf so viel Unerwartetes passieren kann, auf das man immer flexibel reagieren muss, finde ich diesen Beruf so interessant. Man weiß nie, was einen den Tag über erwartet.

Mir hat die Zeit in der Redaktion sehr gut gefallen und ich kann nicht glauben, dass die zwei Wochen schon um sind. Nicht alle Aufgaben, die ich erledigte, machten gleich viel Spaß, aber es gab keine, bei der ich nichts Neues dazulernte.

Mich hat überrascht, dass die Hauptaufgabe eines Redakteurs nicht nur aus Artikel schreiben besteht, sondern er im „täglichen Geschäft“ auch sehr viel redigieren muss.

Für mich war das Praktikum ein voller Erfolg und es bestätigt mich in meinem Wunsch, später einmal als Journalistin zu arbeiten oder auch Redakteurin zu werden. Anneke Janssen