Pfarrer Heinrich Fleckenstein mit 91 Jahren gestorben

Pfarrer Fleckenstein lebte zuletzt in Goldbach. Foto: Privat

Seligenstadt/Mainhausen – Die Pfarrgemeinden Sankt Cyriakus Klein-Welzheim und Sankt Wendelinus Zellhausen trauern um ihren langjährigen ehemaligen Pfarrer Heinrich Fleckenstein. Nach einem bis ins hohe Alter aktiven Leben starb Fleckenstein am 27. Juni 91-jährig in seiner Heimat Goldbach in Unterfranken, in der er seinen über 25 Jahre währenden Ruhestand verbrachte („Unruhestand“, pflegte er zu sagen, oder auch, dass „Pfarrer i.R.“ eigentlich „Pfarrer in Ruf- und Reichweite“ heiße).

Pfarrer Heinrich Fleckenstein wurde 1930 in Goldbach geboren, studierte Theologie und Philosophie in Mainz und in Fribourg/Schweiz und wurde am 28. Juli 1956 im Hohen Dom zu Mainz von Bischof Albert Stohr zum Priester geweiht. Er stand also kurz vor dem Fest seiner 65-jährigen Priesterweihe, des Eisernen Priesterjubiläums. Nach seiner Kaplanszeit in Ruhlkirchen/Vogelsberg, Schlitz/Oberhessen und Heidesheim/Rhein trat er seine erste Pfarrstelle 1962 in Mainz-Gustavsburg an. Im Jahr 1973 wurde er schließlich nach Klein-Welzheim als Pfarrer berufen und übernahm zwei Jahre später zusätzlich die Pfarrei Zellhausen. 1987 wurde Pfarrer Heinrich Fleckenstein von Kardinal Lehmann in Anerkennung seiner engagierten wohlwollenden und verstehenden Seelsorge zum Geistlichen Rat ernannt.

Schweren Herzens nur ließen die Klein-Welzheimer und Zellhäuser Pfarrschäfchen ihren Pfarrer im Jahr 1995 in den Ruhestand in seine alte Heimat Goldbach ziehen. Immer mit einem Schalk im Nacken und einem guten Wort für sein Gegenüber auf den Lippen prägte er Generationen in den hiesigen Gemeinden und war durch sein tiefes Gottvertrauen und seine Frömmigkeit vielen Menschen Vorbild auf ihrem persönlichen Glaubensweg.

Pfarrer Fleckenstein war ein charmanter Menschenfreund, bescheiden in seiner Art, gesellig, humorvoll und unterhaltsam. Er hatte die seltene Gabe, einen direkten vertrauensvollen Zugang zu allen Menschen, gleich welchen Alters und Standes, zu finden. Ausflüge, Zeltlager, Wanderungen, Kinder- und Jugendaktivitäten, Bergfreizeiten, Wallfahrten oder Pilgerreisen: Dort war Pfarrer Fleckenstein zumeist zu finden und erfreute und begeisterte seine kleinen und großen Mitstreiter mit Zaubereien und Gesang, humorvollen Auftritten und sportlichem Geschick.

Diese Verbundenheit blieb über seinen Ruhestand hinaus bestehen, Pfarrer Fleckenstein pflegte all die Jahre seine Kontakte zu vielen Menschen seiner Wirkungsstätten. Bis zum Schluss zog es ihn, zusammen mit seiner aus alter KJG-Zeit heraus entstandenen Wandergruppe, jährlich in die Berge, vorzugsweise ins Stubaital, oder an Wallfahrtsorte wie Altötting und Lourdes.
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