Seit vier Jahren gibt es den literarischen Salon in der Einhardstadt Skriptorium Seligenstadt hat sich etabliert

Die beiden Gründer und Leiter des Skriptoriums Bernhard Bauser (rechts) und Sven Buchsteiner freuen sich über vier Jahre des literarischen Austauschs. Foto: p

Seligenstadt (red) – Seit vier Jahren besteht der literarische Salon in der Einhardstadt. Hier treffen sich Erfahrene und Neulinge, lernen voneinander, lesen einander vor, schätzen und beurteilen Wort für Wort, frei von Vorgaben wie Textgattung oder Versmaß.

Mit vier Autoren 2016 gestartet, bietet die Gruppe mittlerweile über 20 aktiven Schreibenden einen Ort für literarischen Austausch. Von Erbach bis Nidderau und von Frankfurt bis Haibach machen sie sich auf den Weg nach Seligenstadt, um ihre aktuellen, noch nicht veröffentlichten Stücke zu präsentieren und zu besprechen. Anfangs kamen nur wenige ins Solecafé an der Aschaffenburger Straße (das nicht mehr existiert), aber dank Internetpräsenz, Artikeln in der lokalen Presse und nicht zuletzt Mundpropaganda bildete sich bald ein fester Stamm an Autoren. Über Jahre fanden die Monatstreffen am großen Lesetisch des Buchladens an der Bahnhofstraße statt.

Buchhändlerin Bettina Haenitsch bot einen Rahmen für die Textproben und Diskussionen der Schreibgruppe. Zwischenzeitlich wich das Skriptorium auf einen größeren Raum im Frankfurter Hof am historischen Marktplatz aus. Momentan trifft sich die Gruppe online per Videokonferenz.

Zwei Lyriknächte gestaltete das Skriptorium unter großem öffentlichen Interesse 2018 und 2019 im Romanischen Haus und im Edith-Stein-Saal des St.-Josefshauses. 2019 erschien die „Seligenstädter Einladung“, ein literarischer Stadtführer mit Gedichten, Geschichten und Rezepten aus der Einhardstadt. Auch im Corona-Jahr 2020 hat das Skriptorium eine große Open-Air-Lesung im Oktober in Hanau unter Einhaltung der Hygieneregeln auf die Beine stellen können. Über die Jahre ist die Gruppe nicht nur mit großen Veranstaltungen, sondern auch bei kleineren Lesereihen aktiv, wie etwa beim Tag des offenen Denkmals oder dem „Lebendigen Adventskalender“ in der ehemaligen Hans-Memling-Schule.

Ihre Erfahrungen mit der Pandemie reflektiert die Gruppe seit dem Frühjahr in der Reihe „Poesie-Bonds – Literatur ohne Mundschutz“, die auf der Facebook-Seite des Skriptoriums zu finden ist.

Die beiden Gründer und Leiter Bernhard Bauser und Sven Buchsteiner sind froh und dankbar, dass sie mit dem Skriptorium der Einhardstadt eine starke literarische Stimme schenken konnten.