Ernüchterndes Jahr für die Jugendfeuerwehr Babenhäuser Brandschützer fürchten Nachwuchsmangel

Der neu gewählte Jugendfeuerwehr-Ausschuss und die Kassenprüfer mit Jugendwart Thomas Olstinski (Dritter von rechts). Wehrführer Florian Swallich (Zweiter von links) und Bürgermeister Achim Knoke (rechts) gratulierten zur Wahl.  Foto: Petra Grimm

Babenhausen (pg) - Gute, engagierte Arbeit leisten Thomas Olstinski, der Jugendwart der Kernstadtwehr, und sein Stellvertreter Sascha Wildgrube mit ihrem Betreuerteam seit Jahren. Daran ließen weder der Rückblick auf die Aktivitäten, noch die Anzahl der geleisteten ehrenamtlichen Stunden oder die Wortbeiträge der Gäste der Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr auch nur den leisesten Zweifel. Trotzdem sind sie frustriert.

Eine Gruppengröße von aktuell 16 Jugendliche sei nicht zufriedenstellend. „Im Sommer hatten wir sogar nur zwölf Mitglieder“, so Olstinski, der das zurückliegende Jahr als „sehr ernüchternd“ empfand, wie er sagte: „Mein Fokus lag im Jahr 2015, noch stärker als in den Vorjahren, auf der Mitgliedergewinnung. Viele Aktionen griffen leider ins Leere“. Er hoffe jetzt auch auf Lösungsvorschläge von Seiten der Kreisjugendfeuerwehr, mit der ein Treffen deshalb geplant ist, oder auch aus der Kommunalpolitik. „Kein Verein bietet so viele Möglichkeiten und Angebote wie die Jugendfeuerwehr.

Seien es Fahrten, Sport, Wettkämpfe und so weiter. Fast alles ist für die Teilnehmer sogar kostenlos“, sagte Olstinski, der nach wie vor das Kunststück bewältigt, trotz sinkender Mitgliederzahlen, eine gleich bleibende Anzahl von Übertritten Jugendlicher in die Einsatzabteilung zu halten. Auch jetzt konnten mit Naima Kresz und Emil Schimpf wieder zwei junge Nachwuchsfeuerwehrleute in den Kreis der Aktiven aufgenommen werden. „Das wird sich aber in den nächsten Jahren ändern“, befürchtet der engagierte Jugendwart.

Mehr als bei einem Sportverein

Eine Paradelösung hatten auch die Gäste der JHV nicht in petto, aber sie ermunterten Olstinski und sein Team und forderten die Jugendliche auf, bei der Stange zu bleibe. „Ihr könnt stolz darauf sein, bei der Jugendfeuerwehr zu sein“, sagte Bürgermeister Achim Knoke und dankte den Jugendwarten und Betreuern. Stadtverordnetenvorsteher Wulf Heintzenberg forderte Olstinski auf, auch das Positive zu sehen. So habe es seit dem Sommer einen Zuwachs von vier Mitgliedern gegeben. Das könne doch als guter Trend wahrgenommen werden.

Er forderte die Jugendlichen auf, in ihrem Familien- und Freundeskreis zu erzählen, was für abwechslungsreiche Aktivitäten bei der Jugendfeuerwehr auf dem Programm stehen. „Das ist die beste Werbung, die man machen kann“, sagte Heintzenberg. Kreisjugendfeuerwehrwartin Carina Hoeft lobte das umfangreiche Programm, das in Babenhausen geboten würde. „Das ist mehr als bei einem Sportverein.“ Auch sie betonte, dass die meisten durch Mundpropaganda zur Jugendfeuerwehr kommen. „Nur wenn ihr dabei bleibt, fährt später jemand mit dem Feuerwehrauto hier raus, wenn die 112 gewählt wird“, sagte sie zu den Jugendlichen.

Abschied von Ideen

Wehrführer Florian Sawallich wünschte sich mehr Unterstützung von Seiten der Aktiven bei Aktionen der Jugendwehr. Er lobte, dass es wieder zwei Übernahmen gegeben habe. Man müsse sich von der Idee verabschieden, dass man so große Jugendabteilungen wie vor 20 Jahren haben könne, sagte Stadtjugendfeuerwehrwart Frank Herdt. „Es gibt vor allem in der Kernstadt viel mehr Konkurrenz bei den Freizeitaktivitäten. Deshalb sind auch teilweise in den Stadtteilen die Jugendgruppen noch größer. Aber auch hier wird es immer ein auf und ab geben“, sagte er und forderte die Jugendfeuerwehrleute auf „einfach mal einen Kumpel zur Gruppenstunde mitzubringen, der sich die Sache ja unverbindlich anschauen kann“.

Auch der Vereinsvorsitzende Bernd Pöschl sagte, dass es nicht das Problem ist, dass nicht genug angeboten wird oder zu wenige Werbeaktionen stattfinden. Er dankte Olstinski und seinem Team deshalb auch für ihr unermüdliches Engagement und „dass ihr nicht aufgebt“. Ein neuer Jugendausschuss wurde gewählt. Jugendsprecher bleibt Emil Schimpf, der neue Kassenwart heißt Niklas Wange, Schriftführer ist Joachim Ott, zu Beisitzern wurden Tom Zappe und Ana Mia Kenji gewählt. Die Kasse werden Jan Reus und Umut Seyerek prüfen.

Wer einmal unverbindlich bei der Jugendfeuerwehr auf dem Stützpunkt vorbeischauen möchte, ist zu den Gruppenstunden, jeden Montag von 18 bis 20 Uhr, eingeladen. Für Harreshäuser Kinder ist ein Abholservice eingerichtet. Um 17.45 Uhr sammelt der Bus die Jugendlichen am Oberwölzer Platz ein.