Vorbereitung auf die Job-Info-Börse an der Joachim-Schule-Schule ist angelaufen Berufswünsche formulieren

Bei den Projekttagen wurden die neunten Klassen der JSS auf den Berufsinfotag Anfang März vorbereitet. Michael Spiehl von der städtischen Kinder- und Jugendförderung (hinten links) half dabei in Leiterfunktion mit. Foto: Just

Babenhausen (mj) – Bereits Wochen vor der Job-Info-Börse im März 2017 an der Joachim-Schule-Schule bereiten sich die Schüler intensiv darauf vor. Es gilt Grundwissen über Berufszweige zu bekommen. Mit im Boot: Michael Spiehl von der Kinder- und Jugendförderung.

Viele Jungs würden auf die Frage zu ihrer beruflichen Zukunft sagen, dass sie zur Bundeswehr gehen wollen. „Doch was heißt Bundeswehr konkret“, fragt Michael Spiehl von der Babenhäuser Kinder- und Jugendförderung (Jufö) und erläutert, dass hinter dem Begriff ein großes Tätigkeitsspektrum steht. Von dem hätten nur die wenigsten Jugendlichen wirklich Ahnung. Von der kämpfenden Truppe bis zum Medizinstudium reiche die Bandbreite. Weil Aufklärung, nicht nur in Sachen Bundeswehr Not tut, gibt es an der Joachim-Schule-Schule (JSS) die Job-Info-Börse. Am 3. März ist es wieder soweit, wenn bis zu 50 Vertreter von Firmen, Unternehmen, Schulen und staatlichen Institutionen, darunter Polizei und Bundeswehr, nach Babenhausen kommen und als direkter Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Wie immer wirft die Börse ihre Schatten schon Monate voraus. Zum einen ist es die Aufgabe der Schüler, die Veranstaltung, etwa bei den Einladungen, selbst zu organisieren. Zum anderen sollen sie optimal vorbereitet sein, dass sie an den Ständen und bei den Vorträgen den größtmöglichen Nutzen ziehen. Deshalb waren nun zwei Projekttage angesetzt, an der alle achten und neunten Klassen teilnahmen. „Dabei klären wir, wie ich mich in die Vorträge einwähle, welche Fragen ich an die Experten stelle oder wie ich am effektivsten durch die Börse laufe“, erläutert Michael Spiehl von der städtischen Kinder- und Jugendförderung.

Schon seit Anbeginn der Veranstaltung vor 17 Jahren engagiert sich die Jufö als Kooperationspartner der JSS und hilft bei Vorbereitung und Durchführung. Zu den Projekttagen gehört auch die Erarbeitung von rund 40 Berufsbildern. Spiehl hält dafür schon einen kleinen Koffer parat. Darin sind etwa Broschüren vom Arbeitsamt, die erklären, wie man Mediengestalter, Landwirt, Ergotherapeut, Steuerberater oder Maschinenbautechniker wird. Beim Kurzvortrag zum Beruf des Eventmanagers konnten die Schülerinnen Alessa und Maria nicht alle Fragen klären, die zu diesem Job, etwa bei der Weiterbildung, gehören. Für Spiehl ein Indiz dafür, dass die Projekttage sinnvoll sind. Denn bei der Job-Info-Börse sollen Grundkenntnisse über Berufe soweit vorhanden sein, dass mit den Experten Feinheiten und Details erörtert werden können.

Die Job-Info-Börse richtet sich nicht nur an Schüler, die bald in die Ausbildung oder Lehre gehen. Auch weiterführende Schulen, darunter die Oberstufe der Babenhäuser Bachgauschule, sind mit einem Stand vertreten.

Wie Spiehl weiß, besitzen rund zwei Drittel aller Schüler der JSS noch keine konkreten Vorstellungen, was sie später werden wollen. In den Verbundklassen, bestehend aus Haupt- und Realschülern, seien die Gedanken, wie man später seine Bötchen verdienen will, meist etwas stärker ausgeprägt als bei den Gymnasiasten. Da letztere bis zum Berufseinstieg noch Zeit sehen, brächten sie dem Berufsinfotag nicht die ganz große Aufmerksamkeit entgegen. Doch sei der – inklusive der Vorbereitung – auch für Abiturienten wertvoll.

Das machte der Vortrag von Lucia deutlich: Die 14-Jährige stellte die Möglichkeiten für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) vor. Die Idee dazu bekam sie von ihrer Schwester, die ein solches in einem Kinderhort absolvierte. Wie sie ausführte, lässt sich ein FSJ im Kulturbereich (Theater, Museen, Archäologie), im ökologischen Bereich (Natur- und Tierschutz) oder eben ganz direkt im sozialen Bereich (Kinderhort, Obdachlosenhilfe, Rettungsdienst) angehen. In Deutschland würden derzeit 40 000 freie FSJ-Plätze angeboten. „Ein Gehalt gibt es nicht, dafür aber Taschengeld“, sagte die Schülerin, die dafür Zeitspannen von sechs, zwölf und maximal 18 Monate angab.

Mit Blick auf die Dauer kommen die Gymnasiasten ins Spiel, denn nicht jeder erhält nach dem Abi, meist aufgrund des Notendurchschnitts, sofort einen Studienplatz. Ein Wartesemester könne mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr allerdings sinnvoll überbrückt werden.