Anna-Katharina Poppe folgt Nathalie Lisson als Gemeindereferentin Erste Kontakte auf der Wasserkuppe geknüpft

Anna-Katharina Poppe (Mitte) mit ihrer Vorgängerin Nathalie Lisson und Pfarrjugendleiter Stefan Sassen im Ferienlager in der Rhön. Dort konnte sie fas 90 junge gemeindemitglieder kennen lernen Foto: m

Heusenstamm (m) – Während Gemeindereferentin Natalie Lisson die Schlossstadt in Richtung Mainz verlässt, kommt von dort ihre Nachfolgerin: Pastoralassistentin Anna-Katharina Poppe. Sie wird als Teil ihrer praktischen Ausbildung zur Pastoralreferentin zwei Jahre in den drei Pfarrgemeinden Heusenstamms Dienst tun.

Die intensivsten Kontakte zu ihren Schützlingen knüpfte die 28-Jährige nicht zwischen St. Cäcilia und Maria Himmelskron, sondern auf der Wasserkuppe - im Haus der Deutschen Jugend in Europa bei Poppenhausen-Schwarzenerden in der Rhön!

Dort lief auch in diesem Jahr in der letzten Ferienwoche die Freizeit der katholischen Jugend, und Anna-Katharina Poppe konnte fast 90 junge Gemeindemitglieder kennen lernen.

Sie hörten, dass die Pastoralassistentin in einer Diaspora-Gemeinde aufwuchs. In Alsfeld-Hergersdorf im Vogelsberg sind die Katholiken in der Minderheit. Die junge Frau engagierte sich bereits als Schülerin intensiv als Messdienerin, war später Jugendleiterin, Firmkatechetin, Lektorin und Kantorin.

Mit dem Kinder- und Jugendchor habe sie in vielen Musical-Projekten mitgewirkt und sei durchs Land getourt, erzählt sie. „Ein Beruf in der Kirche war für mich schon immer eine Option“, zeichnet sie ihren Weg zur Universität. Für ihre Entscheidung habe sie sich aber Zeit genommen, absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Behinderten-Seelsorge in Mainz und arbeitete in Portugal bei Lissabon in einem Kinderhort.

Dort fiel dann ihr Entschluss, Theologie zu studieren. „Man muss drei Sprachen lernen und nachdenken, ob man das möchte“, schildert sie den Prozess. Anna-Katharina Poppe traute sich, „und es war eine gute Entscheidung, ich bin sehr zufrieden mit dem Studium im Mainz und dem Auslandsjahr in Wien“, schwärmt die junge Frau. Die österreichische Hauptstadt sei „ein traumhaft schöner Ort“, Seminare und Vorlesungen liefen jedoch nach einem anderen System.

Rückblickend habe die Ausbildung ihre Interessen getroffen, „ich habe tolle Leute kennen gelernt und wichtige Berufserfahrungen gesammelt“. 2015 begann sie in Mainz unterschiedliche Praktika, wurde in die Pfarrei Don Bosco im Stadtteil Münchfeld-Hartenberg nahe der Uni entsandt.

„Eigentlich werden Pastoralreferenten nicht in Gemeinden eingesetzt“, informiert die Theologin. Darum arbeite sie in Heusenstamm auch als Religionslehrerin und fünf Wochenstunden in der Schulsozialarbeit der Adolf-Reichwein-Schule mit. Innerhalb der Pfarrgruppe wird sie die Kinder- und Jugendarbeit begleiten, die Erstkommunion-Vorbereitung und die Taufpastorale führen sowie Gottesdienste für junge Christen mitgestalten.

Anna-Katharina Poppe ist „sehr positiv überrascht“: Die Schlosstädter seien „sehr aufgeschlossene Gemeinden, sehr interessiert, und ich fühle mich gut aufgenommen“, dankt die Nordhessin. Von der Aktivität her stehe „Heusenstamm ganz weit oben“ in der Diözese. Sie freue sich auf die Arbeit und werde viele Ideen einbringen, verspricht sie.

Durch die Ganztagsschulen erhielten viele Freizeitangebote der Kirche jedoch einen anderen Stellenwert. „Ich möchte kein Belastungsprogramm für Kinder und Jugendliche bringen“, kommentiert sie die Situation, dass viele Schüler kaum noch freie Zeit haben.

Sie selbst singt gerne, spielt Klavier und möchte ihre Begeisterung für die Musik in ihre Arbeit einbringen. Eine Wohnung hat sie in Dietzenbach bezogen, ihr Büro im Pfarrhaus St. Cäcilia.