26 Fotokünstler zeigten ihre Werke bei Jahresausstellung des Fotokreises Dietzenbach 150 großformatige Bilder warteten auf Betrachter

150 großformatige Bilder warteten bei der Jahresausstellung des „Fotokreis Dietzenbach“ im Foyer der Heinrich-Mann-Schule auf Betrachter .Farbenreichtum wechselte sich an den Stellwänden mit kontrastreichen Schwarz-Weiß Bildern ab. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – „Da sind ganz tolle Sachen dabei“, sagte Besucher Gerhard Volz, „eine richtig große Vielfalt durch alle Themen hindurch“.

150 großformatige Bilder warteten bei der Jahresausstellung des „Fotokreis Dietzenbach“ im Foyer der Heinrich-Mann-Schule auf Betrachter. Farbenreichtum wechselte sich an den Stellwänden mit kontrastreichen Schwarz-Weiß Bildern ab. Klare Linienführung in der Architekturfotografie stand weichen und fließenden Formen aus der Natur gegenüber.

„So viele Bilder hatten wir hier noch nie“, freute sich Fotokreis-Vorsitzender Gerolf Stamm und fügte an, dass auch die Zahl der Fotokünstler mit 26 so hoch wie nie zuvor war.

45 Jahre existiert der Kreis Fotobegeisterter bereits bei der Dietzenbacher Volkshochschule (Vhs), und hat mit 31 Mitgliedern den bisherigen Höchststand. „Es freut mich sehr, dass der Fotokreis seit so vielen Jahrzehnten ein fester Bestandteil der VHS ist“, hob deren Leiterin Petra Lück in ihrem Grußwort zur Vernissage hervor.

Das große Spektrum der Bilder ließ die Besucher in fast jedem der schwarzen Bilderrahmen mit weißem Passepartout eine andere Kreativität entdecken. So bildeten die klaren Kanten von Spielkarten, die der 15-jährige Jonas Horch als jüngstes Fotokreis-Mitglied im Makrostil fotografiert hat, einen Kontrast zu den Ansichten der Nordsee. Diese hat Anton Mößmer mit bewussten Kamerabewegungen innerhalb einer Langzeitbelichtung in Szene gesetzt und lässt das Motiv durch den Wischeffekt wie gemalt aussehen.

Gelblich warme Funken fliegen unter dem Hammerschlag eines Schmiedes vor dem ansonsten in kalten Blautönen gehaltenen Werkstatthintergrund dem Betrachter förmlich entgegen und bilden trotz ihrer farblichen Gegensätzlichkeit eine Harmonie im Ganzen.

„Da war viel Glück bei der Aufnahme dabei“, verriet der mit 82 Jahren älteste Fotograf der Truppe. „Schon beim nächsten Hammerschlag auf das Metall waren die Funken nicht mehr so ausgeprägt.“ Den Blick auf die Vergänglichkeit leiten die Bilder von Wracks einst stolzer Schiffe. Gerolf Stamm hat seiner Kamera auf Schiffsfriedhöfen in der Bretagne freien Lauf gelassen. Während in Farbe gedruckte Ansichten von zerbrochenen Fenstern und Rost an Deck den Verfall deutlich macht, heben die in Schwarz-Weiß umgesetzten und anschließend mit einem vergilbten Farbton überlagerten Bilder wahrer Bootsskelette den Charakter der Vergänglichkeit noch ein Stück mehr hervor.

Vorträge am Flatscreen boten Einblicke in gemeinsame Fotoreisen, etwa nach Hamburg. Beeindruckende Erinnerungen einzelner Mitglieder an Rundreisen durch Namibia komplettierten die etwa 20 minütigen Vorführungen.

Einmal ist es ein verträumter Blick zur Seite, im nächsten Bild erreicht Francisca Rubio mit ihren Portraits einen intensiven Blickkontakt zwischen Model und dem Bildbetrachter. Die fünf Sinne scheint Lars Lambrecht mit dem Blick auf seine gleichnamige Bilderserie zu erwecken. Man versucht sich in seine Models fast reinzuversetzen. Die Blüten kann man praktisch riechen, der Geschmack des Apfels ist fast zu schmecken und die sanfte Berührung ist nahezu fühlbar.

Tiefe menschliche Gefühle wecken auch die Bilder, mit denen Michaela Horch den Blick in die Einsamkeit gewährt. Mit konzeptioneller Fotografie zeigt die Berufsfotografin die verschiedenen Facetten des Alleinseins innerhalb der Gesellschaft. „Die Bilder habe ich vorher bereits genau im Kopf und skizziere sie auch“, erläuterte die Dietzenbacherin. „Lange dauert so ein Shooting nie, länger als 15 Minuten sitzt bei mir kaum ein Model am Set.“ Kontakt und Informationen zum Fotokreis Dietzenbach gibt es unter fotokreis-dietzenbach.de.

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