Fotokreis stellt nach Corona-Pause wieder in der Heinrich-Mann-Schule aus Die kleinen Besonderheiten

Froh über eine Ausstellung in Präsenz sind (von links) Gerolf Stamm (Vorsitzender des

Dietzenbach – „Endlich wieder und endlich wieder persönlich.“ Nach zwei Jahren pandemiebedingter Ausstellungsabstinenz haben die Mitglieder des Fotokreises öffentlich ihre Werke gezeigt und sich ob der Zusammenkunft mit ihren Gästen begeistert geäußert. In bewährter Weise fand die Ausstellung im Foyer des Oberstufengebäudes der Heinrich-Mann-Schule (HMS) statt. „Wir haben diesen architektonisch ansprechenden und lichtdurchfluteten Raum lieb gewonnen“, sagte Gerolf Stamm, Vorsitzender des Fotokreises. Ebenso angetan von der schon traditionellen Kooperation zeigte sich HMS-Leiter Hans Peter Löw. „Als Schule haben wir ein Interesse daran, die Kunst zu fördern und freuen uns über die langjährige und gute Zusammenarbeit mit dem Fotokreis“, sagte er.

Im Rahmen der Schau zeigten 20 der insgesamt mehr als 30 Fotografen 115 Exponate. „Alle sind mit Bedacht ausgewählt“, betonte Stamm. Eingeteilt war die Ausstellung in eine „Kino-Ecke“, einen Bereich ohne Themenvorgaben und einen, der die Siegerbilder aus den sogenannten Fotoslams des Kreises zeigte. Die Slams folgen einer Idee aus der Coronazeit. Die Mitglieder des Fotokreises legen per Mehrheitsentscheid Themen für eine Art Wettbewerb fest.
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Wer sich daran beteiligen möchte, hat zwei Wochen Zeit, auf den Auslöser zu drücken und die Bilder anschließend zu bearbeiten. Pro Thema darf nur ein Bild abgegeben werden, die Bewertung erfolgt intern. Auch darüber hinaus hatten sich die Fotografen während der Lockdowns einiges an Präsentationsformaten einfallen lassen. So gab es unter anderem eine virtuelle Ausstellung auf der Homepage, die noch immer zu betrachten ist.

„Zu einem Foto gehören zwei Menschen, einer der es aufnimmt und einer, der es anschaut“, betonte Gerolf Stamm. Und so eröffneten auch die Exponate der aktuellen Schau den Besuchern nicht nur einen Blick in die Vielfalt der Welt, sondern machten auch auf die kleinen Besonderheiten des Lebens aufmerksam. Rolf Zellmann etwa zeigte Ansichten von U- und S-Bahn-Stationen in gleißendem Licht und mit Menschen, die trotz der Mobilitätsmöglichkeiten eine große Einsamkeit vermitteln. Bei Waltraud Schiemann wird eine Art Strohhut zu einem Hingucker auf ausgefeilte Flechttechnik, während Don Schone mit exakten Abbildern von Glas und Flasche besticht. In den letzten zwei Jahren habe er am meisten die Reiseaktivitäten und die damit verbunden Gelegenheiten zum Fotografieren vermisst, erzählte Don Schone. Dafür habe er die Zeit genutzt, manches auszuprobieren und sein Gesamtwerk zu betrachten. „Manchmal braucht es Abstand zu einem Bild, dabei kann es zwei Tage dauern oder ein Jahr, bis ich es neu eingliedere.“ Auch Gerolf Stamm, der selbst auf beeindruckende Weise die Farbvielfalt einer Berglandschaft festgehalten hat, berichtete: „Der Fotokreis hat die Pandemie bisher unbeschadet überstanden und keine Mitglieder verloren.“ Nun gehe es „mit Vorsicht“ weiter, noch immer seien die wöchentlichen Treffen digital organisiert, aber einmal im Monat treffe man sich in Präsenz. Geplant seien auch wieder Workshops sowie weitere Ausstellungen. Infos im Internet gibt es auf der Seite fotokreis-dietzenbach.de

Von Barbara Scholze