Musikmanager Marcel Jung und Pianistin Nami Ejiri veranstalten Benefizkonzert Im Bann der Nachwuchstalente

Höchste Konzentration: Die Dietzenbacherin Miyoko-Claire Jung spielt auf ihrem Violoncello und wird von dem Marburger Kammerorchesters begleitet. Bild: Scholze

Dietzenbach – Kaum ein Zuschauer, der den Saal nicht angerührt verließ. „Es ist mehr als beeindruckend, zu welchen Leistungen die jungen Leute fähig sind“, sagte etwa Sieglinde Jahn, die zu den Stammbesucherinnen der Veranstaltung zählt. Einmal mehr hatten der Musikmanager Marcel Jung und die Pianistin Nami Ejiri zum Benefizkonzert in den Festsaal der Waldorfschule eingeladen. Dieses Mal mit besonderen Höhepunkten, setzten doch vor allem junge Talente mit ihren Soloauftritten die Akzente.

Das machte sich sogleich nach dem Auftakt des Marburger Kammerorchesters unter der Leitung von Karin Hendel bemerkbar. Die rund 20 professionellen Instrumentalisten und ambitionierten Laien gelten als überregional bekannt und haben sich unter anderem bei den Marburger Schlosskonzerten einen Namen gemacht. Im Festsaal der Schule ließen sie Vivaldis „Konzert für Streicher in d-moll“ erklingen und nahmen damit die Besucher sogleich mit in eine andere Welt. Die Art des Konzertes hätte dem Komponisten sicher gefallen, mutmaßte die Dirigentin im Anschluss an das Stück. Hätte er doch auch lange in einem Waisenhaus musikalisch hochbegabte Mädchen unterrichtet. So standen denn auch die sechs Nachwuchssolisten, die Hendel in einmaliger Weise zusammen gebracht hatte, im Mittelpunkt des weiteren Konzertverlaufs. Den sogleich intensiv beklatschten Auftakt machte der zwölfjährige Juval Langheim Halaf mit einem Trompetenstück von Alexander Arutiunian. Ihm folgte eine in Dietzenbach wohl bekannte junge Künstlerin, die neunjährige Miyoko-Claire Jung, die wie alle ihre Mitmusiker bereits mehrere Preise eingeheimst hat, mit einem Cellokonzert. Geradezu mitreißend, auch für das Orchester, gestalteten im Anschluss die beiden Querflötistinnen Hanna Kreuter und Liv-Greta Adolph ihr Stück von François Doppler.

Mit launigen Erzählungen, zu den Komponisten, aber auch den Musikern, führte Karin Hendel auch nach der Pause durch das Programm. Mit einem eher ungewöhnlichen Instrument, nämlich dem Horn, und der Musik von Richard Strauß zog der 15-jährige Elias Pleyer das Publikum im gut besetzten Saal in seinen Bann. Indes zollten die Anwesenden vor allem dem nächsten Programmpunkt lautstark ihr Lob. Die zwölfjährige Dietzenbacherin Ayumi-Sophie Jung spielte Dvorak auf ihrer Violine und ließ alle, die ihren Weg seit Jahren verfolgen, deutlich erkennen, wie sehr die Studentin der Young Academy in Frankfurt als Musikerin gereift ist. „Alle Solisten verdienen das höchste Lob, aber sie ist der Knaller“, sind die Rückmeldungen zusammenzufassen. „Vor allem aufgrund seiner hohen Qualität ist das Dietzenbacher Benefizkonzert schon längst zu einer Erfolgsgeschichte geworden und das gilt anscheinend nun ebenso für das Junge Konzert“, stellte Marcel Jung fest. Die Schirmherrschaft über die musikalische Darbietung hatte einmal mehr der Dietzenbacher Unternehmer und Weltwanderer Norbert Kern übernommen. „Das ist eine schöne Idee, das Konzert bietet gleichermaßen Kulturgenuss, Jugendförderung und die Möglichkeit, etwas Gutes zu tun“, sagte er. Der Erlös der Veranstaltung kommt wie immer dem Verein „Für Dietzenbach“ zugute. Geplant ist eine Unterstützung des öffentlichen Kinderbücherschrankes der städtischen Kita 11 Am Stiergraben.

Von Barbara Scholze