Begeisterndes Konzert mit Werken Schuberts Forellen in Dietzenbach: Bravo-Rufe für Ensemble

Begeistert war das Publikum vom Auftritt des „Dietzenbacher Musiktage Festival Ensembles“ in der Christuskirche. Foto: bw

Dietzenbach (bw) – Die „Dietzenbacher Musiktage“ finden nunmehr zum dritten Mal statt. Die Veranstaltung ist inzwischen etabliert und hat sich über die Grenzen der Kreisstadt einen Namen gemacht. An drei Tagen lädt Gründer Marcel Jung musikbegeisterte Fans zum Zuhören ein. Bereits das erste Konzert, auf dem die Gruppe Spark im Sternenzelt im Hessentagpark spielte, war ein großer Erfolg. Die zweite Veranstaltung fand in der Christuskirche statt. Frei nach dem Motto „Forellen in Dietzenbach“ hörten die Zuschauer Musik von Franz Schubert.

Es ist pure Begeisterung, die das Publikum in der Christuskirche zu tosendem Applaus hinriss. Gerade hatte das „Dietzenbacher Musiktage Festival Ensemble“ sein Konzert beendet, die Zuschauer fordern Zugabe. Wenn der Applaus der Gradmesser für ein Konzert ist, dann war dieses eines, das mehr als begeistert und wenn die Zuhörer „Bravo“ rufen und dazu mit ihren Füßen den Kirchenboden zum Beben bringen, muss es ein sehr besonderes Klangerlebnis sein.

Fünf herausragende Vollblut-Musiker haben sich für den Auftritt zusammengefunden, mehrere Tage geübt und in der Christuskirche in Dietzenbach ein Konzert mit Stücken von Franz Schubert (1797 - 1928) gegeben. Die Idee zu dem Konzert hatte die Dietzenbacher Pianistin Nami Ejiri: „Schubert ist für mich einer der ganz großen Komponisten“, gesteht sie. „Dieses Projekt wollte ich schon seit langer Zeit in die Tat umsetzen.“

Die eigentliche Formation musste jedoch kurzfristig umbesetzt werden. Eigentlich sollten Rachelle Hunt (Geige) und Daniel Geiss (Cello) spielen, doch Hunt musste aufgrund einer Verletzung absagen; Geiss kam sein prall gefüllter Terminkalender in die Quere. Doch das gute Netzwerk, über das die Dietzenbacher Musiktage verfügen, hat mit Stefano Succi (Violine) und Csilla Kecskés-Ávéd perfekten Ersatz engagiert.

Alle fünf Musiker sind Virtuosen an ihrem Instrument. Sie alle haben schon miteinander musiziert oder Konzertbühnen geteilt, aber noch nie zusammen auf der Bühne gestanden.

Csilla Kecskés Ávéd, ist eine junge ungarisch-rumänische Cellistin. Sie hat in Zürich studiert und ist mehrfache Preisträgerin des rumänischen Landesjugendwettbewerbs und ist seit August 2016 Stipendiatin der Orchesterakademie des hr-Sinfonieorchesters. Der in Rimini geborene Stefano Succi ist seit 2005 Stimmführer der zweiten Violinen im hr-Sinfonieorchester. Vladimir Babeshko ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Seit November 2009 ist Babeshko Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung. Der in Dessau geborene Stefan Otto absolvierte sein Kontrabass-Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt bei Günter Klaus. Er war Akademist der Karajan-Stiftung der Berliner Philharmoniker. Seit 2005 ist er Mitglied der Kontrabassgruppe des hr-Sinfonieorchesters. Nami Ejiri ist eine Ausnahmepianistin. Sie studierte Klavier an der Toho Gakuen School of Music in Tokio und durfte als beste Absolventin aller japanischen Hochschulen vor der kaiserlichen Familie von Japan spielen. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Klavierwettbewerbe.

Fünf erstklassige Musiker, fünf außergewöhnliche Talente, gebündelt in einem so nie dagewesenem Kammerorchester, das verspricht einen außergewöhnlichen Hörgenuss.

Die Musik, die die Zuschauer an diesem Abend hörten, stammte aus der Feder von Franz Schubert. Der 1797 in Wien geborene Komponist wurde nur 32 Jahre alt. Er gilt neben Mozart als einer der Menschen, die im Kopf komponiert haben und nur zur Dokumentation die Noten niederschreiben mussten. Schuberts Produktivität wird als absolut unfassbar umschrieben. Sein Leben galt der Musik, selbst beim Schlafen soll er seine Brille getragen haben, um Einfälle sofort notieren zu können. Er hat über 600 Lieder komponiert, darunter Werke wie „Am Brunnen vor dem Tore“, „Die schöne Müllerin“, „Erlkönig.“ Zu seinem Vermächtnis gehören sieben Sinfonien, viele Ouvertüren, Klaviermusik und Kammermusik. Eines seiner bekanntesten Werke ist das jedoch das „Forellenquintett“, dass die fünf Musiker nach der Pause spielten. Vor der Pause hörten die Zuschauer das „Notturno, Adagio für Klavier, Violine und Violoncello D897“, sowie Arpeggione-Sonate a-moll, D821 für Viola und Klavier.

Die dritte und letzte Veranstaltung der Dietzenbacher Musiktage findet am Sonntag, 30. September um 15 Uhr statt.

Marcel Jung lädt ein zum Familienkonzert ins Artrium am Park (Waldstraße 94). Weitere Informationen auf www.Dietzenbacher-Musiktage.de.