In der Kreisstadt leben Bürger aus mehr als 120 Nationen. Und ständig kommen weitere Menschen nach Dietzenbach und suchen Möglichkeiten, wie sie sich dort integrieren können. Oft sind jedoch persönliche oder kulturelle Gründe hinderlich. Um Menschen zusammenzubringen, ihnen die Integration zu ermöglichen und zu erleichtern, gibt es viele haupt- und ehrenamtliche Helfer.
Die Stadt hat sich der Aufgabe angenommen und bündelt die vielen Angebote. Koordiniert wird die Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung von Sonja Hoffmann, der Leiterin der Stabsstelle Integration. Mit dem Sozialdezernenten und Ersten Stadtrat Dieter Lang hat Hoffmann nun die neuen Integrationsprojekte vorgestellt.
Unter dem Thema „Dietzenbach in Bewegung“ sind die fünf Arbeitsgebiete „Begegnung“, „Bildung“, „Arbeit“, Partizipation“ sowie „Bewegung und Ernährung“ entstanden. Jedes dieser Arbeitsgebiete beinhaltet eine Vielzahl an Projekten, die regelmäßig stattfinden. Die Fahrradwerkstatt etwa gehört zur „Bewegung“ und hat es in der Kreisstadt längst zu Bekanntheit gebracht. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, Zweiräder für Flüchtlinge zu reparieren. „Dabei werden Ersatzteile recycelt“, sagt Ann Elisabeth Breckner. Gleichzeitig sorgen die Helfer durch Schulungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Die Gruppe „Aktive Frauen Steinberg“ gibt Damen die Möglichkeit, sich in einem „kulturell geschützten Raum“ zu treffen und auszutauschen. „Wir wollen die Frauen aus der Anonymität holen“, erläutert die Arbeitsgruppenleiterin Breckner. Sie erzählt auch davon, dass Kinder in den Theater- und Liedergruppen deutsche Lieder singen und deutsche Märchen hören – und so intensiv die Sprache lernen. In der Arbeitsgruppe „Bildung“ sollen schwer erreichbare Eltern einbezogen werden. Zu der Zielgruppe gehören unter anderem sogenannte bildungsferne Familien. Die Kinder besuchen nicht selten eine Intensivklasse. „Wir geben den Eltern die Möglichkeit, dass sie und ihre Kinder am deutschen Bildungssystem intensiver teilhaben können und sich über Bildungsangebote informieren“, sagt Sonja Hoffmann.
Christian Locke, Leiter der Gruppe „Arbeit“, vermittelt zwischen arbeitssuchenden Jugendlichen und Firmen. „Wir bauen und erweitern unser Netzwerk zum Thema Berufseinstieg“, berichtet Locke. Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Jugendliche fit für den Beruf zu machen. „Wir suchen aktuell Betriebe, die den Jugendlichen ein Jahrespraktikum ermöglichen.“ Es handle sich dabei aber nicht nur um ein „einfaches“ Praktikum, sondern die Jugendlichen seien in das Duale Ausbildungssystem fest eingebunden. „Sie besuchen die Berufsschule und werden durch uns während dieser Phase betreut.“ Bei Interesse können sich Firmen per Mail an Locke[at]Dietzenbach[dot]de wenden. Die Arbeitsgruppe „Partizipation“ will zum Mitgestalten anregen. „Das Ziel ist es, dass die Jugendlichen die Verwaltung erfahren und verstehen“, erzählt Lukasz Pilawka von der Abteilung Organisation.
„Bewegung und Ernährung“ wird von Margot Acht geleitet und stellt die Gesundheit in den Vordergrund. Sportcamps wie der Akrobatik-Workshop im Zirkus Chicana richten sich an Jugendliche und sollen zum Bewegen auffordern.
Der FC Dietzenbach bildet mit einer Schulung Jugendliche zu Sportcoaches aus. Die Dietrich-Bonhoeffer-Schule gibt einen Kochkurs „Gesunde Ernährung“, bei dem Kinder lernen, gesunde von ungesunden Lebensmitteln zu unterscheiden und selbstständig Mahlzeiten zuzubereiten.
Jeder Dietzenbacher kann an den Arbeitsgemeinschaften mitwirken.
Für weitere Informationen steht Issam Ahsayni nach einer Mail an ahsayni[at]dietzenbach[dot]de zur Verfügung.