„Malgruppe Farbenspiel“ stellt Werke im Museum für Heimatkunde und Geschichte aus Vom Hatschepsut-Tempel bis in die Schäfergasse

Dietzenbach (lfp) – Die Motivvielfalt der halben Welt in einem „Wohnzimmer“ – so könnte man die Ausstellung der „Malgruppe Farbenspiel“ bezeichnen, die derzeit im Museum für Heimatkunde und Geschichte in der Darmstädter Straße 7+11 zu sehen ist.

Seit ein paar Jahren hat sich eine Malgruppe um die Kunstpädagogin Jelena Hild zu einer festen Gemeinschaft von Gleichgesinnten zusammengefunden. Bereits zweimal haben die Aquarellmaler im Museum ihre Kunstwerke präsentiert. „Jetzt, zur dritten Gemeinschaftsausstellung, ist es die beste Gelegenheit gewesen, uns einen Namen zu geben, der uns auch nach außen identifiziert“, erläuterte Künstlerin Monika Mayer die Namensgebung „Malgruppe Farbenspiel“. Damit soll die Freude an der künstlerischen Technik des Aquarells ausgedrückt werden.
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Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Hans Scholze, freute sich, wieder eine so attraktive Ausstellung im Heimatmuseum präsentieren zu können: „Der große Zuspruch belegt das nicht minder große Interessen am Kunstschaffen in unserer Stadt, aber auch an den Menschen, die diese Kunst erschaffen.“

Die Ausstellung zeigt mehr als 60 Kunstwerke der beteiligten Künstlerinnen und Künstler: Karola Berger, Sabine Försch, Willi Keim, Sabine Heptner, Monika Meyer, Gudrun Seitz, Sabine Moufang und Jörg Hänisch (†), der kürzlich verstorben ist. „Das war uns ein Bedürfnis, auch Kunstwerke dieses sehr liebevollen Menschen hier noch einmal zu zeigen“, sagte Kursleiterin Jelena Hild.

Hänischs Werke beeindrucken mit Motiven aus dem nordafrikanischen Raum, wie der Tempelanlage der Hatschepsut in Ägypten oder einem „Straßenbild“ aus Tunesien.

In ihrer Einführung erläuterte Jelena Hild nicht nur einzelne Werke eines jeden Farbenspiel-Mitglieds, sondern auch die Grundsätze einer erfolgreichen Bildgestaltung, wie Perspektive durch Fluchtpunkte oder Farbwirkung. Sabine Försch beeindruckt sowohl mit einem Gorilla-Porträt, als auch mit einer Impression eines Hüttendorfes in Malawi sowie einem Hauseingang mit hinführendem Muster.

Karola Berger versteht es bestens, die „Entfernung“ in ihren Landschaften mit der Farbgebung darzustellen – je weiter weg, desto mehr nimmt die Intensität der Farben ab. Sabine Moufang beeindruckt mit isoliert dargestellten Vogel-Porträts, wie Eichelhäher oder Stieglitz. Die Künstlerin Gudrun Seitz versteht es, ein Landschaftsblütenmeer so zu Papier zu bringen, als würde man inmitten der Natur stehen.

Willi Keim hat seine „Notizen“ von Leuchttürmen und Meereslandschaften eindrucksvoll mit der Aquarell-Technik umgesetzt. Monika Meyer zeigt ein breites Spektrum ihres Kunstschaffens, das von einem detailgenauen Blick in den Blütenkelch einer Calla, bis hin zur Sicht in die Schäfergasse reicht. Sabine Heptner lässt den Betrachter „Auge in Auge“ mit einem Elefanten treten, beeindruckt aber auch mit einem Blumen-Motiv das klare Formen zeigt. Dass Jelena Hild auch selbst die hohe Kunst der Aquarell-Malerei beherrscht, belegt sie mit der Darstellung eines Grünpapageis und weiteren Motiven.

„Die Jelena kann malen und sie versteht es sehr gut, nicht nur das handwerkliche Geschick zu vermitteln, sondern auch jene Technik mit der es dem Künstler gelingt seine eigene Handschrift umzusetzen“, lobte Monika Mayer. Sie verwies aber auch auf die Krux der Aquarellmalerei: „Was weiß oder hell bleiben soll, darf nicht übermalt werden – sonst kann man gleich wieder von vorne anfangen.“ Die Ausstellung „Blickwinkel“ ist noch bis zum kommenden Sonntag, 1. März, im Heimatmuseum in der Darmstädter Straße 7+11 zu sehen.