Aktionstag „Bewegungsbaustelle“ an der Sterntalerschule Kinder hangeln durch die Halle

An vielen verschiedenen Stadtionen und Geräten konnten sich die Schüler ausprobieren. Foto: tsk

Dietzenbach (tsk) – „Ich hab mich geschwungen wie Tarzan“, sagt Daoud (7), Erstklässler der Sterntalerschule mit leuchtenden Augen, als er gefragt wird, was ihm an dem sportlichen Aktionstag „Bewegungsbaustelle“ in seiner Schule am Besten gefallen hat. Dann erzählt er gleich noch bereitwillig, dass er in seiner Freizeit mit seinen Freunden gerne eine Runde Fußball spielt. So zählt der Grundschüler also eher zu den sportlichen Kindern.

Auch Safa (6) kommt ins Schwärmen: Die Station „Gletscherspalte“, an der man sich zwischen zwei Weichbodenmatten emporhangeln muss, war für sie das allerbeste.

Für den neunjährigen Fouad aus der 3a, der gleichfalls ein begeisterter Fußballspieler ist, war es eine Kletterwand, ein Trampolin und eine Sportmatte, die als Rutsche diente, über die der junge Sportler begeistert berichtet.

Die etwa 300 Kinder der Grundschule hatten unlängst zum ersten Mal die Möglichkeit sich an 15 in der Turnhalle aufgestellten unterschiedlichen Stationen körperlich zu erproben. Diese große Auswahl an Stationen sei im regulären Unterricht nicht zu leisten. Da könne man maximal sechs bis sieben Stationen aufbauen, erklärt Sportlehrerin Sandra Hummel, die die Aktion initiiert hat. Hummel ist seit 2014 als stellvertretende Schulleiterin an der Dietzenbacher Grundschule tätig ist. Viele elementare Bewegungen kämen heutzutage vor allem bei Stadtkindern viel zu kurz, erklärt sie. Mit ihrer Sportaktion sollen die Kinder Bewegungserfahrungen erwerben, und unter anderem Koordinationsfähigkeiten gewinnen.

Fertigkeiten wie Balancieren, Klettern, Schwingen, Hangeln, Drehen und Springen wurden dabei abgefragt. Positive Bewegungserfahrungen fördern das Selbstwertgefühl, das Sozialverhalten, sowie die Körper- und die Sinneswahrnehmung, davon ist sie überzeugt. Auch Gefahrenbewusstsein zu schaffen, sei wichtig. Zudem würden viele Stadtkinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang nicht mehr nachgehen. Stattdessen am Computer oder der Playstation sitzen. Nicht zuletzt fördere die Bewegung auch das Lernen. So schlage man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, indem man zum einen dem Bewegungsdrang Rechnung trägt und gleichzeitig die Konzentration beim Lernen verbessert. Hummel war es auch, die die Bewegungsolympiade, die in das Schulssportliche Wettkampfprogramm der Stadt Offenbach aufgenommen wurde, 2004 an einer Schule in Rumpenheim etabliert hat. Nun findet sie dort regelmäßig statt. „Sie ist das Pendant zu unserer Bewegungsbaustelle“, erklärt sie. Dass die Bewegungsbaustelle an der Sterntalerschule keine Eintagsfliege bleiben wird, dafür will sie sich einsetzen. Einige Kinder haben sie sofort gefragt, ob man sie gleich am nächsten Tag wieder machen könne, erzählt sie lachend und auch von den Kollegen vernahm sie positive Rückmeldungen.

„Wir machen das auf jeden Fall wieder!“, so die Pädagogin. Ziel sei den Sterntalerschülern die Bewegungsbaustelle ein Mal im Jahr anzubieten.