Parkfläche grünt mitten im Quartier Eröffnung auf ehemaligem MAN-Gelände in Offenbach

Zur Eröffnung des Senefelderparks auf dem ehemaligen MAN-Roland-Gelände gab es ein Rahmenprogramm mit Zauberer Harry Keaton und Parkour-Künstlern. Außerdem wurden die Wasserspiele in Betrieb genommen. Foto: Georg

Offenbach (red) – Der neue Park im Senefelderquartier wurde im Zuge des Projekts „Garten Rhein-Main“ am vergangenen Samstag bei einem großen Quartierfest mit Musik- und Bühnenprogramm eröffnet.

Der Park auf dem ehemaligen MAN-Roland-Werksgelände soll Identifikation stiften und Integration fördern, jüngeren wie älteren Kindern attraktive Spielmöglichkeiten bieten und ein offener, grüner Treffpunkt für alle Generationen werden – mit Gärtner-Projekten für Alteingesessene und Zugezogene, blühenden Apfel- und Kirschbäumen und einigem mehr. 54 Bäume und knapp 400 Quadratmeter Sträucher wurden gepflanzt, um so im stark versiegelten Quartier eine grüne Lunge zur Verbesserung des Stadtklimas zu schaffen.

Etwa 7 000 Quadratmeter ist der Park groß und verfügt über 2 000 Quadratmeter Wegefläche, 800 Quadratmeter Spiel- und 4 200 Quadratmeter Grünfläche. Etwa zur Hälfte besteht die Parkfläche aus Rasenflächen. Im Süden wird die Rasenfläche von einer etwa zehn Meter hohen und 125 Meter langen Stahlkonstruktion entlang der gründerzeitlichen Gustav-Adolf-Straße gefasst. Blühende Rankpflanzen sollen künftig die vom ehemaligen Grundstückseigentümer errichtete Konstruktion erklimmen und für Schatten sorgen. Im Norden wird die Rasenfläche durch einen Boulevard eingerahmt. Diese zentrale Aktivitätsachse führt vom Einkaufszentrum, das sich in einem Teil der denkmalgeschützten Werkshallen befindet, bis zur neuen Wohnbebauung und bildet das Herzstück des Parks. Dort sind Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten wie Boule oder Tischtennis möglich.

Bäume spenden Schatten

Während kleine Kinder unter schattigen Bäumen Sandspiel, Wipptier und Schaukel stürmen können, erklettern die etwas Größeren ein vielgestaltiges Spielnetz zum Rutschen, Hangeln, Schaukeln, Klettern und Wippen. Wenige Schritte weiter steht die Quartiersbox – ein Container, der Werkzeug für den Experimentiergarten beinhaltet. Dieser wird zum Beginn der Freigartensaison Ende April aufgestellt. Zusätzlich bietet ein Parkour einer neuen Trendsportart durch gezielt aufgestellte Stelen, Stützen und Stangen ein Trainingsfeld, das man ohne Bodenkontakt durch geschicktes und geübtes Springen, Klimmen und Aufstützen bewältigen muss.

Die Anlage wurde in Zusammenarbeit mit Jugendlichen entwickelt, die bisher in der Innenstadt, am Hugenottenplatz oder auch in Frankfurt trainieren. Die Kosten samt Planung und Nebenkosten beliefen sich auf 1,135 Millionen Euro. Gefördert hat das Projekt das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit 75 Prozent des Gesamtvolumens im Programm „Stadtumbau in Hessen“. Die verbliebene Summe ist aus Sicht von Oberbürgermeister und Planungsdezernent Horst Schneider gut angelegtes Geld für Offenbach: „Wir haben mit dem neuen Park einen Quartiersmittelpunkt geschaffen, der in einem hochverdichteten Stadtteil Begegnungen ermöglicht und Erholung bietet.“ Die südliche Innenstadt, zu der das Senefelderquartier zählt, verfügt aus Sicht der Stadtplaner ähnlich wie das Nord- end über deutlich zu wenige Grün- und Spielflächen.

Bürger steuern Ideen bei

Mit einer breit angelegten Bürgerbeteiligung wurden Anwohner von Anfang an in die Planungen für den Park eingebunden. Drei Tage lang formulierten mehr als 100 Passanten ihre Vorstellungen. Auf diese Weise konnten auch Wünsche und Bedürfnisse von Jugendlichen und Migranten berücksichtigt werden, die man für herkömmliche Informationsveranstaltungen oder Workshops nicht immer gewinnt. Der „Experimentiergarten“ ist eine Teilfläche in der Mitte des Parks, in dem sich die Anwohner treffen, austauschen und gärtnerisch ausprobieren können. Wer sich dieser Gruppe anschließen möchte, kann sich im Stadtteilbüro Senefelderquartier melden.