Dort waren unlängst die Schüler der Klassen eins bis vier einen ganzen Vormittag jeweils zu Zweit an unterschiedlichen Stationen unterwegs, die sich ganz dem Thema lesen widmeten.
Und weil bei den 23 Angeboten und dem ganzen emsigen Trubel - so hatten zumindest die sechs vorangegangenen Lesefeste gezeigt - schon mal die eine oder andere Sache oder gar der eine oder andere Schüler dabei verlustig gehen kann, hatte man vorsorglich eine Art Fundbüro eingerichtet.
Ganz in der Nähe des Hausmeisterbüros. Denn die Stationen mussten stets zu Zweit bewältigt werden.
Wobei die Erstklässer mit ihren Paten aus den ersten Klassen und die Viertklässler mit ihren aus den zweiten Klassen unterwegs warten. Quasi als Hilfeleistung durch schulerfahrene Mentoren. Manch einer fand Gefallen daran einen Zungenbrecher einigermaßen flüssig aufsagen zu lernen. Etwa: „Am zehnten Zehnten zehn Uhr zehn zogen zehn zahme Ziegen zehn Zentner Zucker zum Zoo“.
Andere nutzen die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Schmökern in einer Tageszeitung: der Offenbach-Post.
Wie etwa der siebenjährige Mario. Ganz ehrfurchtsvoll begutachtete der Erstklässler die einzelnen Seiten und erzählte, dass er dabei zum ersten Mal eine Tageszeitung in der Hand halte. Wieder andere freuten sich über eine neue Lektüre, die sie beim großen Büchertausch ergattern konnten. Und auch eine rein virtuelle Kinderzeitung konnte im Internet ausgiebig betrachtet werden.
Dabei hatte alles musikalisch beschwingt begonnen. Die Schülerschaft versammelte sich zu Beginn der Veranstaltung auf dem Schulhof und trällerte gemeinsam mit großen Begeisterung das Lied: „Alle Kinder lernen lesen“. Damit hatten sich die Schulkinder zuvor eine Woche lang in der großen Pause eingestimmt. Schließlich erklang es da immer über Lautsprecher. Gleich nach dem musikalischen Start gingen alle mit ihren Laufzetteln ausgestattet zu den Stationen, die sie gerne belegen wollten.
Organisiert hatte das Lesefest die Lehrerinnen Susanne Glatz und Ute Schanz. Beide sind Lesebeauftragte an der Grundschule.
Dass die Aktion bei den großen und kleinen ABC-Schützen großen Anklang gefunden hatte, bewies die Frage einer Schülerin: „Machen wir das morgen wieder?“