Dabei mussten sie insgesamt 31 Personen aus den Flammen retten. Besonders viele Menschen hätten im November bei dem Brand im Rohrbrunner Weg nach draußen gebracht werden müssen, wie der stellvertretende Stadtbrandinspektor mitteilt. In einer Wohnung im elften Stockwerk hatte eine Waschmaschine gebrannt (wir berichteten). „Die Etage war komplett verraucht, weshalb wir die Bewohner der angrenzenden Wohnungen evakuiert haben“, erläutert er. In dem betroffenen Apartment selbst war zum Zeitpunkt des Einsatzes niemand mehr, wie dem Feuerwehrbericht zu entnehmen ist. Indes hatte bei einem Kellerbrand im März keiner der Einsatzkräfte damit gerechnet, dass sich in den Räumen ein Mensch befunden habe. Dieser habe dort sein Lager aufgeschlagen und sei nach seiner Rettung der Polizei übergeben worden.
Nachhaltig im Gedächtnis einiger Dietzenbacherinnen und Dietzenbacher geblieben, ist wohl das Feuer in der Friedensstraße am Vatertag. Gegen 14 Uhr brannte ein Grill, die Gasflasche explodierte und die Flammen griffen auf die Wohnung und den Dachstuhl über. Zwei Bewohner wurden leicht verletzt und kamen ins Krankenhaus.
Dabei stellte sich bereits die Anfahrt zum Einsatzort für die Dietzenbacher Feuerwehr, wie auch für die aus Rödermark hinzugerufenen Kräfte, als Herausforderung da. „Es ist zu insgesamt vier Zusammenstößen mit parkenden Autos gekommen“, berichtet Michael Henke. Grund dafür sind die in der Altstadt engen Straßen, die etwa in der Friedens-, aber auch der Hügelstraße auf beiden Seiten von Fahrzeugen flankiert werden, wie neben Henke auch Oliver Schuster, der zweite stellvertretende Stadtbrandinspektor, deutlich macht. „Der Vorfall am Vatertag war für uns die Alarmstufe rot“, macht Henke deutlich. Es sei eine Sache, wenn bei der Fahrt mal ein Pkw touchiert werde. Jedoch dürfe es nicht sein, dass das Risiko bestehe, dass ein Einsatzfahrzeug so starken Schaden nimmt, dass es nicht mehr fahren kann. Deshalb habe die Wehr die Stadt über das Problem informiert. Zumal die Hilfskräfte durch die beiden Straßen ohnehin nicht so schnell fahren können, wie sie es im Einsatzfall müssten. „Uns liegt es fern, die parkenden Autos von der Straße zu verbannen“, sagt Henke. Aber es müsse ein Kompromiss gefunden werden.
Von Seiten der Stadt heißt es, dass angedacht sei, für die Friedenstraße sowie Teile der Hügelstraße ein wechselseitiges Halteverbot einzurichten. Außerdem sollen im Kurvenbereich Markierungen angebracht werden, die verhindern sollen, dass dort geparkt wird. Die Maßnahmen werden voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte umgesetzt.
Zu den Einsätzen der Feuerwehr gehörten im vergangenen Dezember Gefahrgut-Einsätze. So war zu Beginn des Monats auf einem Auflieger eines Lastwagens eine Chemikalie ausgelaufen. Zwischen den Jahren wurden die Einsatzkräfte dann zu einem Wohnhaus gerufen, da der Besitzer Wühlmausgift entgegen der Gebrauchsanleitung mit Wasser nass gemacht hatte, was zu einer starken Reaktion führte. „Das ist hochtoxisch“, macht Henke deutlich. Insgesamt seien solche Einsätze personal- und zeitaufwendig.
Dabei hat die Feuerwehr ohnehin zu wenig aktive Mitglieder: Anstelle der notwendigen 125 Kräfte sind es aktuell 75 Feuerwehrmänner und -frauen, die zum Schutz der Dietzenbacher bereitstehen. „Wir setzen bei der Mitgliedergewinnung große Hoffnung in das Ehrenamtsprogramm“, sagt Schuster. Die Stadtverordneten hatten im Juni 2022 den Magistrat damit beauftragt zu prüfen, welche der Punkte des Programms realisierbar sind. Dazu gehörten, wie bereits berichtet, etwa eine Feuerwehrrente, Parkausweise oder freier Eintritt ins Kino D. Bei der Sitzung des Sozialausschusses legte der Magistrat nun das Ergebnis vor.
Von Anna Scholze