Städtische Ferienspiele im Waldstadion laufen in diesem Jahr unter Corona-Bedingungen Rollenspiele und Bastelaktionen statt Schwimmbadbesuche und Ausflüge

Für die Umsetzung der Ferienspiele unter strengen Auflagen blieb den Verantwortlichen nur wenig Zeit. Umso größer ist die Freude, dass es gelungen ist, das städtische Angebot zu realisieren. Foto: Scholze

Dietzenbach (scho) – Für Ferienspielzeiten ist es eigentlich zu ruhig imDietzenbacher Waldstadion. Dem freudigen Gewusel zufolge liegt das aber nicht an der Stimmung. Die ist erkennbar gut, die Stimmungsträger jedoch sind weitläufig auf dem gesamten Gelände verteilt.

„Zum Glück haben wir hier so viel Platz“, sagt Dieter Kliem, Abteilungsleiter Jugendhilfe und Soziale Arbeit.

Die städtischen Ferienspiele 2020 laufen also unter vom Virus vorgegebenen Bedingungen: 48 Kinder sind in den beiden ersten Ferienwochen dabei, das ist weniger als die Hälfte als in den Vorjahren. „Viele Eltern sind noch vorsichtig“, sagt Kliem. Dazu komme eine auch unter Corona starke Konkurrenz. Nach einer vorherigen Anfrage zu einer möglichen Anmeldung habe man aber gut planen können. Nun gibt es vier Gruppen, jede an einem anderen Ort in einem Zelt. In jeweils einer Einheit kommen möglichst Kinder aus einem Haushalt oder einer Klasse zusammen, die Gruppen untereinander haben keine Begegnungen, „neue Kontakte“ soll es tunlichst nicht geben.

„Es ist nicht alles wie früher, aber es gibt ein Stück Normalität“, sagt Teamer Matze Deibel, einer der Unermüdlichen bei den Ferienspielen. Seit zwei Jahrzehnten ist er als Betreuer dabei, bereits als Kind hat er an dem Ferienspaß teilgenommen. Dass auch in diesem Jahr trotz der Krisenbedingungen Ferienspiele angeboten werden, ist unter anderem ihm zu verdanken. Erst im Juni wurde entschieden, dass die Sanitäranlagen und die Kabinen im Stadion wieder genutzt werden dürfen, und von da an ging es ratzfatz in die organisatorische Umsetzung. „Das geht nur mit einem Team, das jahrelang erprobt ist“, betont Sozialdezernent Dieter Lang.

Da Aktivitäten wie Schwimmbadbesuche und Ausflüge ausfallen, stehen in großer Vielfalt Rollenspiele und Bastelaktionen auf dem Programm. Auch das Motto „Jetzt wird es bunt – Ferienspiele unterm Regenbogen“ ist passend zur Zeit gewählt, gilt der Regenbogen doch als Symbol für die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Corona-Krise. Dass alle Hygienevorschriften eingehalten werden, ist für Teamer und Teilnehmer selbstverständlich, nach jeder Aktivität etwa schreiten die Gruppen zum Händewaschen.

Die Betreuungszeit ist um eineinhalb Stunden gekürzt, auch eine Verpflegung wird in diesem Jahr nicht angeboten, die Eltern geben den Kindern ein Lunchpaket mit. Gleich geblieben ist dennoch der Teilnehmerbeitrag mit 130 Euro für das erste und 65 Euro für das zweite Kind. „Wir haben höhere Kosten durch die Hygienevorschriften und müssen auch die Zelte bezahlen“, begründet Kliem die Entscheidung. Eine kräftige Finanzspritze kam indes vom städtischen ehrenamtlichen Wirtschaftsrat. „Wir haben eine Spende von mehr als 5000 Euro bekommen“, teilt Lang mit. Gedacht sei das Geld nicht nur für die Ferienspiele, sondern grundsätzlich für „städtische Ferienaktivitäten“. So könne unter anderem auch das Boxprojekt während des Sommers weiterlaufen.