Ihre Freude am Musizieren war unüberhörbar und ließ die Funken auf die Zuhörer überspringen. Das galt sowohl für die Stücke von Georg Philipp Telemann und Antonio Vivaldi, die die Künstler in jeweils voller Besetzung vortrugen, als auch für die anderen Werke in kleinerer Besetzung mit solistischem Charakter. Die Oboe (Thomas Gimnich) und das Fagott (Heiko Dechert) gegenüber der Flöte (Bettina Tempel), der Violine (Kyong-Sil Kim) und dem Cembalo (Tünde Kiss) nicht dominieren zu lassen, stellte eine besondere Herausforderung dar, die höchst professionell gemeistert wurde. Teilweise sehr schnelle Läufe, flüssig vorgetragen, elegant verziert, wechselten nahtlos von der Violine zu den Bläsern und umgekehrt, ein „concertanter“ Auftritt vor allem wirkungsvoll in der Suite aus Telemanns Tafelmusik oder in Vivaldis „Concerto“, wenn sich die fugierten Themen wie Katze und Maus jagten.
Die langsamen Sätze wurden mit weichem Klang vorgetragen in fantasievoll abwechselnder Dynamik. Besonders deutlich wurde das in den „Siciliani“ mit ihren schwingenden Grundrhythmen, aber auch in dem feinfühlig musizierten Andante in dem Trio von Joachim Quantz. So entstand ein lebendiger Dialog zwischen der Violine, der Flöte und dem Fagott.
Letzteres brachte Heiko Dechert als Soloinstrument in Telemanns f-Moll-Sonate zu einer herausragenden Wirkung. Ein Fagott als Soloinstrument ist selten. Begleitet vom eher zart klingenden Cembalo, das Tünde Kiss präzise mit abwechslungsreicher Registrierung spielte, schwirrten die schnellen Tonfolgen des Fagotts, darin einige schwierige Oktavsprünge, ohne jegliche Schwerfälligkeit dahin.
Italienische Vitalität sprühte aus Vivaldis Concerto, virtuos klangen Oboe und Flöte, heftig pulsierend der letzte Satz mit seinen Themen aus den „Tempesta di mare“. Nach dem als Zugabe hinreißend vorgetragenen Presto aus Telemanns G-Dur Suite hätte man noch gerne lange weiter zugehört.