Arnold und Hanl Umzugslogistik muss auf Außenstellen ausweichen Weiterentwicklung mit Hindernissen

Bis unter die Decke gefüllt sind die Hochregale der Firma Arnold und Hanl. Bild: schmedemann

Dietzenbach – Arnold und Hanl Umzugslogistik ist auf Außenstellen angewiesen. Denn das Unternehmen hat auch ein Jahr nach unserer Berichterstattung keine Expansionsfläche. „Nach dem Artikel waren verschiedene Parteien hier, um sich unsere Arbeit anzuschauen“, berichtet Tom Arnold, der gemeinsam mit seinem Vater Thomas die Geschäftsführung innehat. Auch mit Bürgermeister Dieter Lang habe ein Gespräch stattgefunden. Dabei habe sich jedoch herausgestellt, dass für die verbleibenden Baugrundstücke in der Kreisstadt keine Logistik vorgesehen sei. Grund dafür seien die verhältnismäßig wenigen Mitarbeiter.

Um dennoch den Bedarf seiner Kunden abdecken zu können, hat das Dietzenbacher Traditionsunternehmen mittlerweile fünf Hallen angemietet, berichtet Arnold. Dabei sei die letzte Anmietung im Juni innerhalb weniger Tage voll gewesen. Der Jungunternehmer zeigt sich durchaus dankbar für die zusätzlichen Lagermöglichkeiten, gleichzeitig verdeutlicht er jedoch, dass es gewisse Einschränkungen mit sich bringe. „Wir können die Hallen etwa nicht nach unseren Vorstellungen gestalten“, sagt Arnold. Auch bedeute es mehr Fahrtwege für seine Mitarbeiter. Eine weitere Herausforderung, die hinzukommt, ist, dass sich aufgrund der derzeit schwierigen Situation am Immobilienmarkt die Vertragsfristen verändert haben, wie der Jungunternehmer erklärt. Anstatt zwei bis drei Jahre müsse man sich nun häufig fünf bis sieben Jahre binden. Das bedeutet für die Logistik-Firma jedoch auch weniger Flexibilität in ihrer Planung. Darüber hinaus könne Arnold und Hanl auf diese Weise schwieriger weiterentwickeln, wie der Junior-Chef deutlich macht. Denn während über die Außenstellen zwar weitere Lagerfläche generiert werden könne, ließen sich so in Sachen Mitarbeiterstamm keine großen Sprünge mehr machen. Dazu fehle der Platz am jetzigen Standort. Aus diesem Grund schaut sich Familie Arnold derzeit nach einem weiteren Bestandsgebäude in der Kreisstadt um, das den jetzigen Standort für die Zukunft nachhaltig erweitert. „Denn eigentlich wollen wir hierbleiben“, sagt Tom Arnold. So hat sich das Unternehmen an seiner Adresse „Am Hirschhügel“ mittlerweile zum Zentrum für die Lagerung von Möbeln sowie etwa Serveranlagen und Schaltschränken des Deutschen Möbelspedition Verbandes (DMS) entwickelt. „Wenn beispielsweise ein Konzern seinen Standort in München schließt, holen wir die Möbel zu uns und verteilen sie von hier aus wieder“, erzählt Arnold. Darüber hinaus wurden E-Roller des Anbieters Tier, die man sich etwa in Frankfurt ausleihen kann, bei Arnold und Hanl zwischengelagert und anschließend deutschlandweit verteilt, wie Tom Arnold berichtet. Auch bietet der Logistiker mittlerweile an, Dinge per Luft oder auf dem Wasser von A nach B zu bringen.

Findet sich in Dietzenbach allerdings in den nächsten fünf Jahren keine Expansionsmöglichkeit, weiß Tom Arnold nicht, wie es trotz aller Verbundenheit in der Kreisstadt weitergehen soll. Bürgermeister Dieter Lang teilt auf Nachfrage indes mit, dass die Stadtverordnetenversammlung sich zwar dazu entschieden habe, bei Neuansiedlungen Logistikfirmen eher hintanzustellen. „Das bedeutet jedoch nicht, dass wir Bestandsunternehmen keine Expansionsmöglichkeiten geben wollen“, macht Lang deutlich. So sei Wirtschaftsförderer Michael Krtsch etwa dabei, gemeinsam mit Arnold und Hanl eine Lösung zu suchen.

Von Anna Scholze