BURGFESTSPIELE Mehr als 800 Gäste sind glänzender Laune bei Premiere Abbamania im Burggarten

Hits ohne Ende lieferte die Abba-Coverband zum Auftakt ab. Bild: Strohfeldt

Dreieich – Mamma Mia, Abbamania im Burggarten: Klatschende, singende und tanzende Menschen, freudestrahlende Gesichter, wohin man schaut – die Premiere der Burgfestspiele in Dreieichenhain wird zu einer ausgelassenen Partynacht. Im ersten Teil noch nicht hundertprozentig überzeugend, dreht die Coverband Abba 99 nach der Pause mächtig auf und lässt die mehr als 800 von Sparkasse, Stadt und Stadtwerken geladenen Gäste regelrecht in Ekstase geraten. „Der Funke ist auf alle übergesprungen“, freut sich Festspielchef Benjamin Halberstadt. Man muss kein Fan der schwedischen Kultband sein, um mit ihren Hits einen schönen Abend zu erleben. Die zeitlosen Klassiker hat jeder im Ohr, sie machen einfach Laune. Bei „Gimme, gimme, gimme a man after midnight“ gibt’s kein Halten mehr, kaum einer bleibt sitzen. Und fast keiner setzt sich mehr, bis dann nach zwei Zugaben Schluss ist. Auch der zweite Abend mit Abba 99 ist längst ausverkauft. „Wir hätten auch noch eine dritte Show anbieten können“, sagt Halberstadt.

Mit Häppchen und Getränken klingt ein Abend aus, an dem alles gepasst hat. Auch der Festspielchef schwärmt von der Partystimmung. „Das war ein fulminanter Start.“ Wally Schamvogel ist von der Musik begeistert. „Mit Abba verbinde ich meine Jugend. Es ist großartige Musik, die sofort gut Laune verbreitet. ,Dancing Queen’ ist mein Lieblingshit. Den haben wir mal für eine Freundin zum 50. Geburtstag als Flashmob einstudiert – eine tolle Erinnerung“, erzählt die 56-jährige Mitarbeiterin der Stadtwerke. Bei den Burgfestspielen will sie sich noch Daphne Deluxe anschauen und vielleicht die Italienische Opernnacht. „Abba ist voll meine Zeit und ich liebe ihre Songs“, sagt Jutta Strothoff. Als Kind habe man sie nicht vom Fernseher wegbekommen, wenn die Gruppe bei Dieter Thomas Heck in der Hitparade zu Gast war. „Meine schönste Erinnerung ist aber ein Ausflug mit meinem Mann nach London. Da haben wir das gerade ganz neu aufgelegte Abba-Musical gesehen. Die Musik ist einfach mitreißend“, sagt die Unternehmerin.
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„Ich war ja noch klein, als die Band so richtig aktuell war. Aber ich weiß noch, dass ich Agnetha ganz toll fand“, erinnert sich Torsten Gröb von der städtischen Wirtschaftsförderung. Er sei zwar kein ausgewiesener Abba-Fan, „aber ich kann die Musik immer hören, weil sie Spaß macht.“

Die Songs der schwedischen Band haben ihn Jahrzehnte begleitet, sagt Detlef Odenwald. Die Hits hätten einen großen Wiedererkennungswert, so der 73-jährige Rechtsanwalt und frühere Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins. Von einem tollen Abend spricht Bürgermeister Martin Burlon. Es sei beeindruckend, welches Händchen das Bürgerhaus-Team auch immer wieder für die Premieren habe. Die Programmgestaltung ist das eine, der Aufbau das andere. Hinter Halberstadt und seiner Mannschaft liegen vier Wochen harter Arbeit. Da wird auch sonn- und feiertags gerödelt. „Wir haben am Mittwochnachmittag die letzte Schraube festgezogen“, berichtet der Festspielleiter. Auf seine Stammtruppe ist Verlass, aber in diesem Jahr sei es schwierig gewesen, Aushilfskräfte zu finden.

Steigende Lohnkosten, höhere Energiepreise, gestiegene Gagen für die Künstler, teurer gewordene Materialien – der Eigenbetrieb Bürgerhäuser muss sich für die schwarze Null mehr denn je strecken. „Wir haben fünf bis zehn Prozent mehr Kosten, die können wir aber nicht komplett aufs Publikum umlegen“, sagt Halberstadt. Man habe die Ticketpreise zwar erhöht, aber moderat.

Auf diesen Aspekt geht auch Rathauschef Burlon in seiner kurzen Begrüßungsrede ein. Er dankt den Sponsoren und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain für ihre Unterstützung. Und Burlon appelliert ans Publikum: „Halten Sie den Festspielen die Treue!“ Bei gut 40 Vorstellungen bis 13. August sollte bei dem kulturellen Open-Air-Sommervergnügen für jeden etwas dabei sein.  fm/njo