Objekt zur Erinnerung an Alma Siedhoff-Buscher / Grab wird neu gestaltet Angelehnt ans Schiffsbauspiel

Eine Visualisierung des geplanten Kunstobjekts gibt es bereits. Es erinnert an das berühmte Schiffsbauspiel von Alma Siedhoff-Buscher. Bild: p

Dreieich – Seit Ende Juni hat Buchschlag am Bahnhof einen Platz, der nach Alma Siedhoff-Buscher benannt ist. Die herausragende Künstlerin am Bauhaus war am 25. September 1944 in der Villenkolonie durch einen Bombenabwurf ums Leben gekommen und wurde auf dem Waldfriedhof beerdigt. Das Team Alma mit Karin Siegmann, Sonja Arnold, Ingrid Kiunke und Cornelia Schmid hatte auch eine viel beachtete Ausstellung im Galerieraum der Stadtbücherei konzipiert. Die Initiative dazu war vom Dreieicher Frauenbüro ausgegangen.

Das Quartett hatte sich intensiv mit dem Leben und Wirken von Alma Siedhoff-Buscher beschäftigt und viele Details recherchiert. Während des Krieges arbeitete die Künstlerin als Näherin in einer nach Buchschlag ausgelagerten Textilfabrik. Weil sie täglich mit dem Zug aus Frankfurt kam, wurde das Bahnhofsrondell ausgewählt, ihren Namen zu tragen.

Siedhoff-Buscher hat Bleibendes hinterlassen. Für das Musterhaus (Haus am Horn) der Bauhausausstellung, die genau vor 100 Jahren in Weimar stattfand, schuf sie erstmals weltweit multifunktionale Kinderzimmermöbel. Sie übertrug das Bauhaus-Design für Kinder, zum Beispiel bei den Wurfpuppen, 1926 auch als Patent eingetragen. Berühmt ist auch ihr Schiffsbauspiel von 1923, das heute noch gefertigt wird.

Das Team Alma möchte jetzt seine Erinnerungsarbeit fortsetzen und hat sich zum Ziel gesetzt, am Alma-Siedhoff-Buscher-Platz ein an sie erinnerndes Kunstprojekt nebst einer Erläuterungstafel aufzustellen. Eine Sitzbank, die dem von Siedhoff-Buscher entwickelten Schiffsbauspiel nachempfunden ist, soll am Rande des Platzes zum Verweilen einladen. Zur Umsetzung des Projekts, das auf eine Idee des in Buchschlag lebenden Kunstexperten Dr. Martin Schmidt-Magin zurückgeht, konnte die Pittler Pro Region Berufsausbildungs GmbH gewonnen werden. Voraussetzung für die Umsetzung sind Spenden. Alle, die das Projekt mit einem größeren Betrag unterstützen, können ihren Namen auf einer Tafel wiederfinden.

Neu gestaltet werden soll zudem das Grab auf dem Buchschlager Friedhof. In den 90er Jahren wurde es abgeräumt, aber nie überbettet. Bei Potsdam lebende Nachkommen der Künstlerin haben dem Team dafür die Original-Grabplatten von Alma Siedhoff-Buscher, von ihrem 1976 neben ihr beigesetzten Ehemann Werner Siedhoff – am Bauhaus ausgebildeter Schauspieler – und ihrer Schwägerin Brigitte Busse überlassen. Diese Originale werden an ihren Ursprungsort zurückkehren und bilden die Grundlage der zukünftigen Grabgestaltung.

Das Projekt wird gefördert von der Uta und Rolf Düncher-Stiftung. Spenden können auf das Konto DE50 5059 2200 0005 6229 80 bei der Volksbank Dreieich überwiesen werden – Stichwort Alma.
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