Johanniter begrüßen neue Hospizhelfer Ehrenamtliche engagieren sich für Sterbende

Ein Ehrenamt mit Herz: die neuen Hospizhelfer der Johanniter. Foto: p

Westkreis Offenbach (red) – Seit mehr als zehn Jahren betreut der Ambulante Hospiz- und Palliativdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe schwerstkranke Menschen und deren Angehörige. Aufgrund der hohen Nachfrage im Hospizbereich haben die Johanniter ihr ehrenamtliches Helferteam vergrößert und elf neue Hospizhelferinnen und Helfer ausgebildet.

Geschult wurden sie von Diana Sittler und Pfarrer Klaus Lehrbach, der als Klinikseelsorger in der Asklepios-Klinik in Langen tagtäglich mit Schwerstkranken zu tun hat. Beide haben langjährige Erfahrung im hospizlichen Bereich und sind seit vielen Jahren aktiv für die Johanniter im Hospizdienst tätig.

Während ihrer halbjährlichen Ausbildung haben die neuen Ehrenamtlichen einen großen Teil ihrer Freizeit geopfert, um sich auf ihre neue Aufgabe vorzubereiten. Sie haben sich dabei sehr persönlich mit Krankheit, Sterben und Trauer auseinander gesetzt und Grundkenntnisse zum Sterbeprozess und zur Sterbebegleitung erhalten. „Wer sich zur Hospizschulung anmeldet, bringt eine persönliche Motivation mit, sich für die Begleitung von Menschen am Lebensende zu interessieren“, weiß Pfarrer Lehrbach. „Häufig kommt diese Motivation aus eigenen Erfahrungen im Familien- oder Freundeskreis. Manche haben selbst eine gute Begleitung erlebt und wollen sich deshalb engagieren. Andere waren unzufrieden oder auch überfordert mit den Situationen, in die sie selbst gekommen sind, und wollen dazu beitragen, dass Begleitungen am Lebensende ermöglichst werden“, berichtet er weiter.

Während der 100-stündigen theoretischen Ausbildung wurde besonders auf die spirituellen und seelsorgerischen Elemente in der Sterbebegleitung eingegangen. Und die Helferinnen und Helfer haben ein fundiertes Grundwissen zur psychosozialen und pflegerischen Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen erworben. Bei ihrer 20-stündigen Hospitationsphase im ambulanten Hospiz- und Palliativdienst sowie in stationären Einrichtungen durften sie ihre Kenntnisse dann vertiefen.

„Wir sind daher sehr dankbar, dass wir wieder sehr empathische Ehrenamtliche für Hospizarbeit gewinnen konnten“, freuen sich gemeinsam Regionalvorstand Sven Korsch und Abteilungsleiterin Christina Dölle vom Ambulanten Hospiz- und Palliativdienst über den Zuwachs in ihrem Helferteam. „Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen unerwartet mit einer fortschreitenden Erkrankung konfrontiert werden. Betroffene und ihre Angehörigen brauchen in solchen Situationen Menschen, die bereit sind, sich auf sie einzulassen und zu begleiten“, so Korsch. Und Pfarrer Lehrbach fügt hinzu: „Lasten, die gemeinsam getragen werden können, verwandeln sich. Sie werden erträglicher und mitten in allen Belastungen werden besondere Augenblick und Momente möglich, die wie ein Geschenk zurückbleiben“.