„Schritt zur gegenseitigen Freundschaft“ Erster deutsch-israelischer Austausch in Dreieich

Freundschaften entstanden bei dem Besuch von Schülern aus Israel. Mitte Mai reisen dann zum Gegenbesuch Dreieicher Schüler nach Kiryat Ono. Foto: p

Dreieich (red) – Nach 20 Jahren Städtepartnerschaft zwischen dem Kreis Offenbach und der Stadt Kiryat Ono östlich von Tel Aviv wurde jetzt erstmals ein Schüleraustausch zwischen beiden Partnern durchgeführt. Die Heinrich-Heine-Europaschule in Dreieich beherbergte eine Woche lang 18 Schüler sowie zwei Lehrkräfte der Ben Zvi Junior Highschool.

Für dieses Novum im Kreis Offenbach, das von Landrat Oliver Quilling und Kiryat Onos Bürgermeister Israel Gal direkt angeregt wurde, war die Heinrich-Heine-Schule prädestiniert, für die die auf internationale Arbeit spezialisierte Schule ist es bereits die 15. internationale Schulpartnerschaft. Schulleiterin Sigrid Harnischfeger sieht in der neuen Partnerschaft dennoch eine Eigenheit: „Der neue Kontakt zu Israel ist aufgrund der einzigartigen Geschichte und Beziehung beider Völker besonders wichtig und ermöglicht einen wichtigen Schritt zu gegenseitiger Freundschaft.“

Die israelische Schulleiterin Galit Levy und Englischlehrerin Miri Furman begleiteten die 14- und 15-Jährigen bei der ersten internationalen Fahrt ihrer Schule. In dem von Deutsch-, Geschichts- und Ethiklehrer Axel Städele organisierten deutschen Team wurde dieser Besuch bereits seit September vorbereitet. Die Familien nahmen die Gäste herzlichst auf. Auf beiden Seiten war man sich einig, dass die gemeinsame Vergangenheit beider Völker nicht im Vordergrund stehen sollte, sondern die gemeinsame Zukunft. Passend dazu wurde das Rahmenthema „Umwelt“ vereinbart. „Klimawandel“ und „Recycling“ waren die zentralen Punkte. So wurden aus recycelten Materialien Skulpturen gebaut, die sich mit freundschaftlichen Gesten gegenüber standen und dabei Deutschland und Israel symbolisierten.

Jüdische, christliche und auch muslimische Jugendliche

Auch Dreieichs Bürgermeister Dieter Zimmer überzeugte sich während der Woche von den Ergebnissen beider Workshops und hieß die Gäste in Dreieich willkommen. Für ihn sei es sehr wichtig, betonte er, dass eine Stadt wie Dreieich, in der Menschen aus 110 Nationen miteinander leben, ein Ort des Friedens und der Freundschaft sei.

Ausflüge standen ebenfalls auf dem Programm. Jüdische, christliche und auch muslimische Jugendliche kamen zusammen, um miteinander und voneinander zu lernen. Bei Eltern wie auch Schülern fiel das Fazit durchweg positiv aus. Man verstand sich mit einer Herzlichkeit, die nur bei wenigen Austauschen zuvor so erlebt wurde. „Die sind uns einfach viel ähnlicher als ich dachte“, bemerkte eine Zehntklässlerin am Rande eines Ausflugs. Mitte Mai sind dann die Schüler der Heinrich-Heine-Schule in Kiryat Ono zu Gast.